Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

15 
 Dezember 
 
2007

abgelegt in
Schule & Studium

 

Die folgende Ausarbeitung entstand im Rahmen eines Seminars an der PH Heidelberg im Fache Sprachbehindertenpädagogik.

Das Seminar mit dem Titel “Psychologische Erklärungsansätze des normalen und gestörten Sprachlernens” fand unter der Leitung von
Prof. Dr. Werner Kany im Sommersemester 2006 statt.

Das Thema lautete: “Neokonnektionistische Erklärungsansätze”.

 
Die Ausarbeitung liegt als PDF-Datei vor und ist vielleicht mehr schlecht als recht. Aber egal…

 
 
15 
 Dezember 
 

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Gedankenschau

 

Zunächst ein Zitat aus einem Interview mit KOOKbooks-Verlegerin Daniela Seel vom 15. Mai 2005:

[…] Ich hab dann auch auf unsere Homepge einen Hinweis gesetzt, dass Einsendungen bitte per E-Mail erfolgen sollen, denn E-Mail-Absagen kann man immer mal zwischendurch machen, aber einen Brief schreiben oder sogar Manuskripte wieder zurückschicken, die ohne Rückporto gekommen sind, das ist zeitlich und vor allem finanziell einfach nicht drin. […]

Hmm, ein paradiesischer Wohlklang wallte mir da entgegen.

Keine Druck-, Papier- und Versandkosten meinerseits?
Ebenfalls keine Kosten auf Verlagsseite bei Missfallen durch ein vermutlich vorab erstelltes eMail-Ablehnschreiben?
Klingt äußerst ökonomisch und ökologisch – auf beiden Seiten!

Diesem Rat folgend, habe ich daher prompt einen Besuch der angegebenen Internet-Adresse abgestattet und wurde auch des Erwähnten gewärtig.

K.O.O.K.B.o.o.k.s
über manuskripte
1. wir ersticken an unverlangt eingesandten manuskripten.
2. ein unverlangt eingesandtes manuskript arbeitet gegen sich selbst.
3. enttäuscht eure illusionen.
4. misstraut verlagen.
5. findet eine bessere lösung.

 
Daher versuchte ich dem Anforderungsprofil einer elektronischen Nachfrage gerecht zu werden und schrieb:

Ralph Schumacher
über dichtung
1. ich verarme als student an den portogebühren
2. ein unverlangt entsandtes manuskript war stets nur rohstoffverschwendung
3. kreuzigt seine illusionen
4. verhöhnt die feile brust vieler verlage
5. http://www.literatourseite.de/?p=58

nächtlicher federschwung,
ralph

 
Bis heute blieb eine auch noch so knapp gehaltene Rückantwort allerdings aus.
“IMMER mal zwischendurch machen” hinsichtlich des Beantwortens eingesandter eMails war wohl auch nicht so ernstlich gemeint, eher als floskelhafter Gesprächsfüller mit Plombierungsabsicht gedacht.

Mir ist an dieser Stelle durchaus bewusst, dass jeder Verlag (ob groß, ob klein) sein Genre pflegt und innerhalb eines Themenkreises nach literarischen Produktionen Ausschau hält.
Analog würde kein Gebrauchtwagenhändler ein auch noch so gut erhaltenes Fahrrad ankaufen, weil es eben nicht in sein “Artikelsortiment” passt und er daher das Geschäft abschlägt.
Eine allgemein verständliche Reaktion.

Ebenso muss nicht eine junge Frau jedem Heiratsantrag zustimmen, weil eben nicht jeder Anwärter in das von ihr gewünschte “Kategorienschema” passt.
Es steht ihr frei, “NEIN” zu sagen, sollte aber -meiner Meinung nach- den Werber auch diesbezüglich in Kenntnis setzen.
Somit kann jener sich mit der Situation abfinden und an anderen Ufern sein Glück versuchen.
Vielleicht wartet andererorts schon eine passende Partie auf ihn, wer weiss?

Unhöflich, wenn nicht sogar arrogant fände ich es allerdings von der Frau, den Verschmähten nicht vor vollendeten Tatsachen zu stellen, ihn in einer Warteschleife “schmoren” zu lassen, um so noch weiterhin seine Sympathien und Hilfsbereitschaft auszunutzen.
Die Frau hat nicht die Pflicht ein “Ja” zu geben, wohl aber der Mann ein Recht auf ein “Nein”.
So lauten zumindest die Regeln des kleinen Ein-Mal-Eins im zwischenmenschlichen Miteinander.

Daran sollten sich auch die Verlage halten, egal ob es sich um ein Top-Modell oder um eine Durchschnittsdame handelt.
Weil es einfach der Anstand, weil es die Seriösität gebietet.

 
Zurück zu unserer Ausgangslage.
Es wäre für K.O.O.K.B.o.o.k.s sicherlich ein kleiner Mausklick gewesen (mittels Antwort-Funktion und Musterabsage) binnen Sekunden mir Bescheid zu sagen, wie es ja auch im Interview zum Ausdruck gebracht wurde.
Ohne bürokratischen Kraftaufwand.
Vielleicht war für die eMail gerade keine virtuelle Briefmarke zur Hand?
Egal auch.

Mittlerweile gebe ich auf den Wahrheitsgehalt von (profitorientierten) Verlagen auch in Zeiten des Euros keinen müden Heller mehr und gehe in Eigenaktivität über.
Allgemein sind Verlage nicht am zarten Wurzelwerk aufstrebender Autoren interessiert (zu denen ich mich NICHT zähle!), auch nicht am starken Stamm seiner Willenskraft, auch nicht an der weitverzweigten Kreativität und schattenspendendem Blätterwerk linder Wortwahl, sondern an seinen Früchten, die es auf dem Literaturmarkt zu vermosten gilt.

Der Autor wird wieder zum Bauer, pflügt sein Feld fruchtbaren Herzensbezirks, sät seine Gedanken, lässt sie reifen und treibt sie zur Vollendung.
Der Verlag indes will nur ernten, die goldne Ernte einfahren und seine berstenden Kornspeicher füllen ohne Interesse an der Entstehungsgeschichte jeglicher Geistesgewächse.

Der Verlag,
ist er Geliebte meines Geistes oder Hure,
ist er Himmelssteige oder Abgrund mir?

Daher werde ich künftig meine Manuskripte lieber als Download anbieten und die “bäurische Gesinnungsgemeinschaft” daran teilhaben lassen.

 
 
10 
 Dezember 
 
2007

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Während der Besetzung Frankreichs durch die Nazis fuhr ein Nazi-Offizier mit der Bahn von Deutschland nach Frankreich. Er hatte zunächst Glück und erwischte ein leeres Abteil. Doch nach der belgisch-französischen Grenze stieg ein Franzose zu mit dem Gruß „Guten Abend.“ Zackig antwortete der Nazi: „Heil Hitler!“

Der Franzose setzte sich und begann, in einem Buch zu lesen. Neugierig linsend versuchte der Nazi-Offizier herauszubekommen, was der Franzose da las: Schiller.

„Na, wenn Sie den deutschen Gruß schon nicht kennen, so lesen Sie doch wenigstens deutsche Dichter“, sagte er zu dem Franzosen.

„Wieso, Schiller – war er Deutscher?“ fragte der Franzose.
„Ja, natürlich,“ antwortete stolz der Nazi, „wieso denn nicht?“
„Oh“, antwortete der Franzose, „weil ‘at er geschrieben Wil’elm Tell für die Schweizer, ‘at er geschrieben Don Carlos für die Spanier, Maria Stuart für die Schotten, Wallenstein für die Österreicher…“
„Hören Sie auf“, unterbrach ihn der Nazi. „Hat er denn gar nichts für die Deutschen geschrieben?“
„Doch“, antwortete der Franzose: „Die Räuber!“

 
Von: Max von der Grün