Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

31 
 Januar 
 
2008

abgelegt in
Gedankenschau

 

Meine ehemalige hochgeschätzte Medizin-Dozentin an der Fachschule für Heilpädagogik des Schwarzacher Hofes meinte einst:

Zwischen einer geistigen Behinderung und einer [individuellen] von der Norm abweichenden Persönlichkeit verläuft eine fließende Grenze, ein schmaler Grat.

 
Nun, in Anbetracht unserer Unvollkommenheit haben wir wohl alle unsere geistigen Defizite, der eine mehr, der andere weniger.
Es besteht lediglich ein gradueller Unterschied.

Somit würde ich mich -ohne Ironie- als einen geistig behinderten Menschen bezeichnen mit individuellen Leistungsspitzen auf bestimmten Gebieten.
Und mit dieser Behinderung muss und kann ich auch leben.

 
 
29 
 Januar 
 
2008


 

Das nachfolgende Konzept (inspiriert durch Kriminalautor und Dozent Carlos Schäfer und einer Vorlesung von Prof. Dr. Härle) wurde zugunsten der Dichterpersönlichkeit von Friedrich Hölderlin aufgegeben.

 
Zur Person des Herrn B.

  • Theologie-Student
  • ertrunken in der Elsenz (Steinsfurt bei Sinsheim)
  • spekulative Ursachen:
    • a) studiumbedingte Sinnkrise (Angriff auf den pietistischen Kindsglauben)
    • b) geistige Verwirrung durch zunehmende Weltentfremdung/Generationenwechsel
    • c) randalierende Jugendliche in fastnachtlicher Überschwenglichkeit

 
Aktenbestandslage (jeweils mit Bearbeitungs-/Eingangsstempel versehen)

  • Zeitungsbericht (Lokalbericht)
    • Todesanzeige
    • schriftlicher Augenzeugenbericht von Herrn Stark (sachlich nüchtern): “… ins Gewässer blickend, gedankenverloren, gestikulierend “mnemotechnisch”-gestylter Montur
    • kopierte Buchseiten von der Universalbibliothek (wissenschaftliche Artikel, abgebildete Skulputuren (Themis, Venus, …) als Analogien dienend
    • Exzerpte daraus gewonnener Einsichten (Hexametermaß)
    • * Bildersammlung (mnemotechnsiche (Ablage-)Orte von Steinsfurt)
    • mnemotechnisch, umfunktionierendes Schachbrett (3D) ähnlich der Landschaftsgesaltung einer Modell-Eisenbahn-Anlage
    • Wegbeschreibung durch Steinsfurt
 
 
24 
 Januar 
 
2008

abgelegt in
Gedankenschau

 

Nationalitäten-Wahn auf Wikipedia

Mag Mozart Österreicher gewesen sein (ewiger Streitpunkt!), aber wieso wird bei Beethovens Lebensdaten durch Suggestion wie “Komponist der Wiener Klassik”, dazu noch gestorben in Wien, der Blick des geneigten Lesers hinsichtlich Beethovens Herkunft auf Österreich gelenkt und steht in Analogie zu Mozarts biografischen Daten?
Ist Wikipedia wissenschaftlich oder nicht?

Wieso wird keine Verwendung von Doppelnationalitäten (wie in guten Lexika auch) vorgenommen?
In der menschlichen Entwicklung spricht man ja auch von Disposition (genetische Ausstattung) und Milieuprägung (Umwelterfahrungen).

Von mir aus war dann Beethoven deutsch-österreichisch (Genetik und primäre Musikerfahrung deutsch, Musikstudium in Österreich).

Am Beispiel Mozart ist doch zumindest bewiesen, dass sein Vater Deutscher war.
Hätte Leopold Mozart seinen Sohn Mozart nicht im Fache der Musik unterwiesen und/oder ihm das musikalische (Lern-)Umfeld gegeben, so hätte er nie sein musikalisches Genie entfalten können. Daher sollte man den (Ur-)Vater schon erwähnen und diesem durch Nationalitäteneinfluss honorieren.
Haben wir im 21. Jahrhundert als Nichtmitwirkende am mozartschen Wunder eigentlich das Recht, diese väterliche Leistung nachträglich abzuerkennen?
Und auch die italienische Musik hatte durchaus Einfluss auf Mozart. Daher war Mozart eigentllich deutsch-österreichisch-italienisch.

Schubert nahm übrigens Unterricht bei Antonio Salieri. Er war damit österreichisch-italienisch.

Händel sagt man auch nach, dass er als Deutscher geboren wurde, als Italiener lebte und als Engländer starb.
Damit dürfte er wohl deutsch-italienischer Engländer gewesen sein.

Bin ich nun Deutscher oder Europäer?
Die Werbung wiederum meint, dass ich nicht nur Deutscher sei, sondern Deutschland !?!