Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

28 
 Dezember 
 
2012


 


Das Regelwerk von DSA

Autor Julian Klippert
Quelle Das Schwarze Auge


 
Diablo 3 hin, Drakensang her…
Das (Rollen-)Spiel ist doch immer gleichgestrickt: größere Gebiete (Erlebniswelten), mehr zu sammelnde Gegenstände, kurzum: Quantität statt Qualität, Akkumulation statt Differenzierung.

Es wäre doch durchaus sinnvoll, eine Spielwelt zu erschaffen, die z.B. aus 12 (Wohn-)Räumen besteht, erschaffen aus den 4 (Natur-)Elementen und 5 (Sinnes-)Qualitäten.
Im Schach sind Spielfelder und Figuren ja ebenso begrenzt, die Möglichkeiten der Kombinationen aber trotzdem unerschöpflich.

Vielleicht sollte ich am Turmzimmer von Hölderlin weiterarbeiten, welcher eventuell nicht einer Schizophrenie und des geistigen Wahnsinns verfiel, sondern eben an einer rein geistigen Welt arbeitete und sich darin verlor (laut Meinung der damaligen schulmedizinischen Ärzte “irre wurde”).
Die Sinnesqualitäten könnten seine griechischen Götter repräsentierten, die Räume indes sich auf einer überschaubaren Matrix (→ Janusschach) befinden, wobei die Linien die Elemente repräsentieren, die Reihen geometrische Grundformen.
Mein Plädoyer: wenige Grundbausteine für prachtvolle (Geistes-)Bauten.

Vorbild sollte hier auch DSA (Das schwarze Auge) sein.
Im Regelwerk dieses Pen-&-Paper-Rollenspiels gibt es wenige Grundeigenschaften:
Mut (MU), Klugheit (KL), Intuition (IN), Charisma (CH), Fingerfertigkeit (FF), Gewandtheit (GE), Konstitution (KO), Körperkraft (KK).
Diese Grundeigenschaften sind letztlich auch Grundbausteine für die unterschiedlichen Talente, wie hier exemplarisch an den “Körperlichen Talenten” veranschaulicht:
 

Athletik (GEwandtheit / GEwandtheit / KörperKraft)
Klettern (MUt / GEwandtheit / KörperKraft)
sich Verstecken (MUt / INtuition / GEwandtheit)


 
Ein Phänomen ist immer eine (Ver-)Mischung von Grundelementen.

 
 
28 
 Dezember 
 

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Lutz Görner lädt uns zu einer literarischen Reise ein

Tausend Dank an Lutz Görner für die Einstellung auf YouTube!
Eventuelle Kommentare zum Video-Clip bitte direkt auf YouTube!

 

 

Er ist’s (0:05)
Eduard Mörike (1804 – 1875)

Frühling läßt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte
süße wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land
Veilchen träumen schon
wollen balde kommen
horch,von fern ein leiser Harfenton
Frühling ja du bist`s
dich hab ich vernommen.

 

 
Pastoralerfahrung (0:56)
Eduard Mörike (1804 – 1875)

Meine guten Bauern freuen mich sehr.
Eine scharfe Predigt ist ihr Begehr.
Und wenn man es mir nicht verdenkt,
Sag ich, wie das zusammenhängt.
Sonnabend, wohl nach Elfe spat,
Im Garten stehlen sie mir den Salat.

In der Morgenkirch mit guter Ruh
Erwarten sie den Essig dazu.
Der Predigt Schluss fein linde sei:
Sie wollen gern auch Öl dabei.

 

 
Peregrina (2:08)
Eduard Mörike (1804 – 1875)

Die Liebste, sagt man, steht am Pfahl gebunden,
Geht endlich arm, zerrüttet, unbeschuht.
Ihr edles Haupt weiß nicht mehr, wo es ruht.
Mit Tränen netzet sie der Füße Wunden.
Ja, Peregrinen hab ich so gefunden!
Schön war ihr Wahnsinn, ihrer Wange Glut.
Noch scherzend in der Frühlingsstürme Wut
Und wilde Kränze in das Haar gewunden.
Wars möglich, solche Schönheit zu verlassen?
So kehre wieder mir das alte Glück!
O komm, in meine Arme dich zu fassen!
Doch weh! o weh! was soll mir dieser Blick?
Sie küßt mich ohne Liebe, ohne Hassen.
Sie kehrt sich ab und kehrt mir nie zurück.

 

 
Das verlassene Mägdlein (3:32)
Eduard Mörike (1804 – 1875)

Früh, wenn die Hähne krähn,
Eh die Sternlein verschwinden,
Muss ich am Herde stehn,
Muss Feuer zünden.

Schön ist der Flammen Schein.
Es springen die Funken.
Ich schaue so drein,
In Leid versunken.

Plötzlich, da kommt es mir,
Treuloser Knabe,
Dass ich die Nacht von dir
Geträumet habe.

Träne auf Träne dann
Stürzet hernieder.
So kommt der Tag heran –
O ging er wieder!

 

 
Erstes Liebeslied eines Mädchens (4:39)
Eduard Mörike (1804 – 1875)

Was im Netze? Schau einmal!
Aber ich bin bange.
Greif ich einen süßen Aal?
Greif ich eine Schlange?

Schon schnellt mirs in Händen!
Ach Jammer! o Lust!
Mit Schmiegen und Wenden
Mir schlüpfts an die Brust.

Es beißt sich, o Wunder!
Mir keck durch die Haut.
Schießts Herze hinunter!
O Liebe, mir graut!

Was tun, was beginnen?
Das schaurige Ding,
Es schnalzet da drinnen,
Es legt sich im Ring.

Gift muss ich haben!
Hier schleicht es herum.
Tut wonniglich graben
Und bringt mich noch um!

 

 
Denk es, o Seele! (7:30)
Eduard Mörike (1804 – 1875)

Ein Tännlein grünet wo,
Wer weiß, im Walde.
Ein Rosenstrauch, wer sagt,
In welchem Garten!
Sie sind erlesen schon,
Denk es, o Seele,
Auf deinem Grab zu wurzeln
Und zu wachsen.

Zwei schwarze Rösslein weiden
Auf der Wiese.
Sie kehren heim zur Stadt
In muntern Sprüngen.
Sie werden schrittweis gehn
Mit deiner Leiche
Vielleicht, vielleicht noch eh
An ihren Hufen
Das Eisen los wird,
Das ich blitzen sehe!

 
 
25 
 Dezember 
 
2012


 

ein schauspiel abgewendet, liebend, aber das verständnis fehlt
mord, ein thema, doch immer wieder nur ein thema.
selber eingefangen, verloren, liebe, sehnsucht,
traum vom hang nach oben,
unten irgendwie die liebe, liebe,
hilfe sucht und findet ihr in trauer ewig
heiland, gott.
ein Traum, den zu erfinden man erschaffen wird,
vorbei, das lied des todes
abgefallen, eingebettet in die ebene des unvergänglichen.

 

Dichtung Rainer Werner Fassbinder
Lesung Ulrich Janeztki
Bereitstellung wortlover