Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

6 
 März 
 
2017


 

Entsagung der Waffengewalt

Gedenkt nicht meiner Drangsal
auf rauem Kampfgefilde,
denn stets hat sich die Muse
doch selbst ihr Schild geschmiedet.

Fromm wehr’ ich drum Poseidons
beschirrtem Ross, entsage
mit Hohn [1]Spott Artemis’ Köcher,
der angefüllt mit flinken Pfeilen und der
Athene Schild, das Haupt der Medusa führend.

Denn hell ertönt der Lyrik Klinge
verzaubert mit der süßen Schärfe
und Allmacht sanfter Götterschwinge [2]Schwinge als Feder(Kiel) und Waffe,
dass feind’scher Mächte Krallengriff
durch himmlisch’ Harfenspiel sich löset.

Sodann erhoff’ ich keinen Kriegssold,
dem Söldnerseelen nur verfall’n.
Beglückt damit die dürft’gen Armen,
besalbt der Waisen klaffe Wunden
und huldigt Helios ihn ehrend mit redlicher Tat.

Der feilen Brust indes verwehr’ ich
die Blüte meines Geistes. Nie
darf meiner Worte Lauterkeit
beschmücken [3]besprengen nied’rer Gesinnungen Opferaltar.

Denn frei und keusch soll erschallen der Musen Geschenk,
mit gold’nen Lettern angehaucht [4]mit gold’nem Worthauch dunstumrankt
die kindlich reinen Herzenstafeln.

→ zu Mnemosynes Geleit
Hephaistos’ Kunstschmiede

Fußnoten[+]

 
 

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