Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

17 
 Februar 
 
2024

abgelegt in
Tage in Weimar

 

Cranach-Haus

Die Fassade

Ausgebreitet, kunstvoll verziert,
Ornamente verspielt,
prangt die vorgelad’ne Fassade
wie ein Pallast,
Dekor von Muscheln
in Nischen gewahrend,
der wandernde Blick!
… ladend zum schauenden Feste
ersonnener Freuden!

Der Pilaster

Himmelan strebend
gliedern Pilaster
das stolze Gebäu,
…zärtlich geschmiegt
an den Mauerverbund
erdenen Grundes.

Adam und Eva

Adam und Eva
wie wellende Reiter
auf schaukelnden Wogen
hier nun zugegen,
wallend zum gezirkelten Rund
paradiesischer Einheit.

Das Kranzgesims

Du thronend Kranzgesims
konturenreicher Zierde!

Der Säulenfuß

Oh, Säulenfuß,
Garant der edlern Lasten Stütze.

Das Bogenfenster

Hoch wölbt der Bogen des schmucken Fensters sich
gewähret Einlass
der Sonne gastendem Strahl
und verwundert
mit tagendem Lichte
der im inneren Saale
Versammelten Antlitz!

 
 
27 
 Januar 
 
2024

abgelegt in
Tage in Weimar

 

Die Partie zeigt eine sich jäh tagende Pattrettung.

FEN-Code: 7q/8/8/2PQ4/8/1KP5/8/7k w – – 0 1
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Siehe, Bauer c6, wie das Glück Deiner Adelung hold Dir
winkt und lohnt die erduldete Schmach im Gefechte der Schlacht.
Walle Vasall und vollende den Lauf durch der Dame schützende Hand!

Schaudernd fristet indes auf h1 verwaist der schwarze Regent und
harret dem nahenden Matt, das ihn in Bälde ereilt.
Dame Schwarz, der Gefahr gegenwärtig,
bietet dem König flugs ein drohendes Schach,
den Aufschub des Gatten Tod damit erhoffend.

Jene Majestät im weißen Gewand
lächelt gelassen der feindschen Gesinnung entgegen,
wähnt sich vermeintlich im Schutz durch des Bauern Geleit,
der durch Aufmarsch ein weiteres Unheil abwendet.

Müßiger Kriegsherr des weißen Lagers,
hättest selbst den Fuß du gesetzt
auf friedliches Feld b4,
wo keine Gefahr länger Dir bräute.

Denn Schock, schwere Not,
es dränget die schwarze Königsgemahlin
dem weißen König und seiner Gattin erneut,
mit tollkühner Gabel opfert selbstlos
die schwarze Dame sich nun.

Oh, welch köstlich Märtyrium!
Die weiße Dame muss nehmen,
dem Gebote des Schaches zu wehren
und wird durch die schwarze Macht
auf g3 verheerend gelenkt,
wo sie die rettende Flucht des Schwarzen daselbst
vereitelt und somit Remis nun erwirkt.

 
 
27 
 Januar 
 

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Eine Stimme wie aus Himmelshöhen…

Unverwechselbar … und hart (!!!)… erinnert mich die Erzählung an den nicht empathischen Ausspruch des Stoikers Epiktet:

Sprich nicht, dein Kind wurde dir genommen, sondern: Du hast es zurückgegeben. Und sinne nicht darüber, durch wen der Geber gedachte, sein Eigentum zurückzufordern.

Ein durchaus schwacher Trost in Zeiten eigener Trauer, vielleicht aber eine “Überlebensstrategie”. Ich weiß es nicht…

“Der Herr hat’s genommen, der Herr hat’s gegeben, der Name des Herrn sei gelobt” … entzieht sich wohl jeglich menschlicher Vernunft und Verständnisses.

Ein sehr schwieriges Thema, finde ich.