Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

3 
 Februar 
 
2008


 

Im Rahmen des Seminars von Prof. Dr. Theo Klauß mit dem Titel “Wichtige VertreterInnen der Pädagogik für Menschen mit geistiger Behinderung (WS 2007/08)” durfte ich mit meiner Referatsgruppe am 28. Januar 2008 eine didaktische Landkarte vorbereiten, die den Teilnehmern einen strukturellen Überblick verschaffen sollte.

Ich verließ allerdings das “irdische Terrain” und entwarf keine Land- sondern eine Sternenkarte.
Sowie die alten Griechen ihre Helden in Sternenbilder verewigten, wollte ich gleichfalls die “Helden”/Pioniere der Geistigbehindertenpädagogik am “pädagogischen Nachthimmel”.

Wichtig war mir dabei, die wesentlichen Leitgedanken der jeweiligen geistigen Väter bzw. Mütter der verschiedenen Konzepte in Anlehnung an die Merkmals-Semantik herauszuarbeiten und diese Schüsselbegriffe/Merkmale/Attribute in Sinnbilder lebhaft zu verankern.

Die Konzepte waren zusätzlich als Planeten von mir gedacht, um die man die Vertreter platzieren/verorten könnte. Gemäß eines Ideeneinwurfes einer Referat-Teilnehmerin könnte man die Sternenbilder der Vertreter auch um die Planeten kreisen lassen.

Diese Sinnbilder habe ich nunmehr nicht nachgezeichnet, nicht 1:1 abgepaust, sondern Eckpunkte markiert, die verbunden das jeweilige Sinnbild rekonstruierten.

Die Power-Point-Präsentation habe ich zur PDF-Datei konvertiert.

Es war meinerseits lediglich ein “Versuch”, keinen konventionell orientierten Frontalvortrag zu halten, sondern problemorientiert und gruppendynamisch die Materie darzubieten ohne jeglichen Anspruch auf Perfektionsimus.

Nebenbei war es auch wiederum eine geistig anregende Auseinandersetzung, eine Fokussierung auf mein Schreibvorhaben Mnemosynes Geleit.

 
 
2 
 Februar 
 
2008

abgelegt in
Gedankenschau

 

Dieses vermaledeite und in aller Munde bedeutungsverfremdete Wort „Lernen“ quillt mir mittlerweile aus den Ohren!
Gerade jetzt in der Hochphase der allzeit verhassten Klausuren.

… und wie im Meere Well’ auf Well’ so geht’s von Mund zu Munde schnell.

Friedrich Schiller

Aber mit Lernen hat diese Form vermeintlich fachlicher Horizonterweiterung wenig zu tun.
Lernen – im eigentlichem Sinne – ist der Aufbau relativ stabiler Verhaltensweisen, die langfristig die Kompetenz steigern.

“Schwimmen” kann man zum Beispiel lernen.
Ich war schon ewig nicht mehr im Schwimmbad, bin mir aber recht sicher, dass ich -auch nach längerem “Landaufenthalt”- noch locker eine 50m-Bahn abkraulen könnte. Ok, vielleicht nicht kraulen, aber zumindest im Brust-Schwimmstil.
Das Gleiche gilt übrigens auch für das Fahrrad fahren, für das Auto fahren (als Student kann ich mir kein Auto leisten), fürs Lesen, Schreiben, Rechnen (die Kulturtechniken also allgemein), für die Muttersprache und eben typische Verhaltensweisen, die meine Eigenart lebenslänglich auszeichnen.

Aber auf eine Klausur lernen? Geht das?
Vorgestern hörte ich im Hörsaal jemanden prahlen, dass er bei minimalem Arbeitsaufwand (ca. 3 Stunden) eine sehr gute Note eingeheimst hätte. Er war wohl ein Turbo-Lader.
Auch die befleißten Karteikasten-Fetischisten treten ihren Siegeszug an, die Omnipotenten.

Sollen sie sich doch alle Wissen anhäufen, sich die Materie einverleiben in geistigen Schlemmer(lern-)sitzungen ähnlich einer Fressorgie im alten Rom, um in der Klausur dann in Nachahmung jener Weltherrscher mit einer (Schreib-)Feder sich den Gaumen kitzeln und sich mental erbrechen, für die Klausur, für die Momentaufnahme studentischer Wissensbestände.

Doch Wissen ist nicht unbedingt BeWUSSTsein, mental kopiert nicht unbedingt kapiert.

Sollen sie sich damit rühmen, sich erhabener, besser fühlen als andere, die des Auswendiglernens nicht (mehr) mächtig sind.
Ihr Wissen ist enzyklopädiertes Seifenblasenwissen, zeitlich terminiert, dem Raffzahn kommender Wochen preisgegeben.

Mich verlangt es hingegen nach einer natürlichen Lernform, die alle Sinne mit einschließt.
Eine Lernform, die in manchen meiner Seminare favorisiert wird, allerdings für ein Klientel von Schülern mit einer geistigen Behinderung. Vielleicht liegt aber gerade darin der Schlüssel?
Hat nicht der große Lehrmeister Jesus schon gesagt: „ Wenn ihr nicht so werdet wie die Kinder … “

 
 
1 
 Februar 
 
2008

abgelegt in
Gedankenschau

 

Störend, geradezu penetrant, wird wohl jede Frau einen im offenen Cabriolet vorbei rauschenden Snob empfinden, der die dumpf scheppernden Bässe seiner HiFi-Anlage onboard nur noch durch das Aufheulen seines Motors zu übertrumpfen versucht.

Nicht weniger störend empfinde ich indes aber auch manche Frau auf Stöckelschuhen, die in der Bahnhofshalle mit rhythmischem Trittgeräusch mich genervt von meiner Lektüre aufschauen lässt und sich nicht weniger unbedeutend glaubt als jener spätpubertierende Blechheld in Ledersitzen.

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