30 Juni 1994 |
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[Fragment]
Welch’ holde Maid ist mir erwiesen,
dort drüben auf der grünen Wiesen,
sie schauet mich so zierlich an,
und ziehet mich in ihren Bann,
aus dem ich nicht entfliehen kann.
Oh, freilich reizet ihre Statur,
es lieget ja in meiner Natur,
doch gilt es hier zu wiedersteh’n
dies schönem, weiblich’ Phänomen.
So hold der Liebestrank auch schmecket,
und glimme Sinneslust erwecket…
Lodernd steigt der Triebe Feuer,
stürmt des keuchen Herz Gemäuer,
knechtet mich in eisern Banden,
freier Wille muss zerschanden.
Drum’ kämpf ich dagegen aus Leibeskraft,
zu sprengen die Ketten der Leidenschaft,
doch all’ mein Hasten ohne Rasten,
mein Widerstreben zerschellt vergeben,
ich kann nicht widersteh’n der Macht,
die flammen Auges angefacht.
Gleich brennenden Pfeiles durchbohrt mich ihr Blick,
sodass ich vor Frohsinn nun freilich entzück’.
Schock, schwere Not, welch’ trüger Schein:
Ich fiel der Sklaverei anheim !
1 Januar 1994 |
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Sieh’ Schau’ auf zum Himmel in der Nacht,
vernimmmst du auch die Sternenpracht.
Sieh’ auf zum lichten Sternenzelt
Wald und Wiesen werden erhellt,
die doch so still und einsam steh’n
sanft gebeuget gebeugt vom Windes Weh’n.
Und des Blätters leise Rauschen
möchten Dir ins Ohr nun lauschen
Und der Natur nächtlichem Reigen
lasse nun Dein Ohr zuneigen.
Die Grille zirpt ihr Nachtkonzert,
so wie es denn Dein Herz begehrt.
Und auch die schöne Nachtigall
verkündet ihre Freude mit hellem Schall.
30 November 1993 |
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Die Zeit, sie eilet,
der Kummer verweilet
im Herzen mir.
Des Freundes’ Mund schweiget,
die Antwort verbleibet,
ich fast die Hoffnung nun verlier’.
Die Feder laß’ schwingen
den Brief dir gelingen,
und linder Rat durchdringen,
sonst könnt’ der Tod mich gar verschlingen.