Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

27 
 November 
 
2016


 

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.

Anfangsverse von Goethes Vierzeiler “Erinnerung”

Recht hat er, der alte Goethe, wo er Recht hat und Unrecht eben, wo er irrt.

Nach zwei Tagen kasernierter “Selbstbeschäftigung” in den eigenen (Schädel-)Wänden bedarf es auch einmal menschlicher Impulse und selbst nur, wenn man alleine über den Weihnachtsmarkt schlendert.

 
 
26 
 November 
 
2016

abgelegt in
Die Stoa | Gedankenschau

 

O, was ist der Mensch, daß er über sich klagen darf!

Ich will, lieber Freund, ich verspreche dir’s, ich will mich bessern, will nicht mehr ein bißchen Übel, das uns das Schicksal vorlegt, wiederkäuen, wie ich’s immer getan habe; […] das Vergangene soll mir vergangen sein.

Gewiß, du hast recht, Bester, der Schmerzen wären minder unter den Menschen, wenn sie nicht – Gott weiß, warum sie so gemacht sind! – mit so viel Emsigkeit der Einbildungskraft [1]Alles im Leben hängt von der Einbildung ab:
Ehrgeiz, Verschwendung und Habsucht leben von ihr. Der Schmerz nicht minder.
Jeder ist so unglücklich wie er zu sein glaubt.
Seneca
sich beschäftigten, die Erinnerungen des vergangenen Übels zurückzurufen, eher als eine gleichgültige Gegenwart zu ertragen.


aus: Johann Wolfgang von Goethe:
“Die Leiden des jungen Werther”
Kapitel 1, Erstes Buch.
Tagebucheintrag am 4. Mai 1771

Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist…

Fußnoten[+]

 
 
20 
 November 
 
2016


 

Sonst geistig zerrüttet und müßig zerfleddert [1]Arreat Hochland in der sozial vereinsamten und “geistigen inneren Emigration-Festungsstadt” Buchen war der heutige Treff mit den Buchener Schachfreunden eine Bereicherung hinsichtlich geselliger Vergnügsamkeit und praktischem Schachspiel, im feudal eingerichteten Prinz Carl (siehe Raum “Baden-Württemberg”) bei überwiegend klassisch untermalter Musik (das achso bedeutungsvolle Klavierkonzert Nr. 23 – Adagio (Mozart), OPERA `XERXES` HWV 40 (Händel), …). RESPECT!!!

Zwar verschmähte ich das vollmundig gelobte Hirschragout, doch beim bisher eisern abstinent gehaltenen Rotweinkonsum griff ich zum frisch entkorkten ungarischen Solus Merlot 2003, 14,5% vol (Dank an B.!), des damals für 50 Euro erstandenen Exemplars (heutiger Marktwert vielleicht 2stellig).

Zunehmender Rotweinkonsum bewirkte allerdings abnehmende Konzentration beim anschließenden Blitz-Schach (spontan ausgesetztes Preisgeld: 100 Euro!).
Infolge einer suboptimal gestalteten Nilpferd-Verteidigung und einem Qualitätsopfer (unterm Strich war es sogar eine komplette Minus-Figur!) verlor ich zudem noch auf Zeit.

Die für das Mini-Schachturnier eingespielte Musik (ungarischer Marsch (Die Verdammnis des Faust), James Bond, …) verliehen dem Ambiente ein legendäres, wenn nicht sogar episches Flair.

Erlesene Kostbarkeit/Rarität in der Buchener Kleinstadt…

Fußnoten[+]