Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

21 
 Januar 
 
2008

abgelegt in
Reimgedichte

 

In Anlehnung an den Blogbeitrag von Björn auf wortgebrauch.de

Atlantik 09:30

Ich sehe über’m Rettungsboot
ein Grüppchen Engel schweben
“Nun nimm ihn mit, der ist doch tot!”
“Ach, lass den Bengel leben!”

Jetzt fangen sie zu streiten an
mit Blitzen und mit Licht
Ich frage, ob das dauern kann
(wärmer wird mir nicht)

 
Mich dünkte stets, dass Teufel um den Todgeweihten,
noch auf dem Sterbebette um die Seele streiten.

Doch nunmehr muss ich hier vernehmen,
dass selbst die Engel sich nicht grämen,
der Streitsucht gleichfalls zu verfallen?

 
 
20 
 Januar 
 
2008

abgelegt in
Gedankenschau

 

Bezugnehmend auf einen Beitrag „Nach dem Abi? Spaß oder Studium?“ in Nadines Web-Blog, habe ich mir -auch in der momentanen Beschäftigung mit Mnemosynes Geleit- diesbezüglich Gedanken gemacht und kam wiederum zur Einsicht, dass rein kognitives Auswendiglernen hinsichtlich der Nachhaltigkeit nicht mit einer ganzheitlichen Merkmethode Schritt halten kann.

Daher hier noch einmal meinen Kommentar, der letztlich um die Strukturskizze meines Manuskriptes kreist:

 

[…] ich denke, es kommt auf deine gewählte Lernstrategie an.

Lernst du nur stur auswendig, dann war die “Karenzzeit” wohl eher nachteilig, weil du aus dem “permanenten Lernfluss” herausgerissen wurdest.

Lernst du aber anhand anschaulicher Beispiele (und das ist meines Erachtens effetkiver und nachhaltiger), dann kannst du ungemein vom Praxisbezug profitieren, da du -mit allen Sinnen und nicht nur rein kognitiv- dir die Materie aneignen kannst.

Meine Erfahrung ist/war die, dass ich früher mit Auswendiglernen SEHR GUTE Ergebnisse erzielen konnte, sich heute mein Hirn aber dagegen sträubt, da es favorisierend auf den gewachsenen Erfahrungsschatz gelebter Jahre zurückgreifen möchte.

Ganzheitliches Lernen ist -so abgedroschen es auch klingen möge- doch effektiver, auch wenn es anfänglich eine gewisse Umstellung ist, langfristig ist es Gewinn.

Daher lautet grundsätzlich meine Behauptung: Kinder oder jüngere Menschen lernen nicht unbedingt leichter als Erwachsene, Erwachsene müssen lediglich andere Techniken anwenden, die ihr geistiges Potential (meist die gehäufte Lebens- und Sinneserfahrung) ausschöpfen.

 
 
20 
 Januar 
 

abgelegt in
Gedankenschau

 

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

 
So lautet in vereinfachter und doch konzentrierter Form der kategorische Imperativ von Immanuel Kant.

Demnach bräuchte im Prinzip der Mensch als Vernunft begabtes und ethisch geleitetes Wesen durch die Verinnerlichung, durch die Internalisierung richtigen Handelns, keine äußeren Vorgaben, keine handlungsstrukturierenden Maßnahmen, “Gesetze” genannt, da er immer der “goldenen Spur” der sozialen Verträglichkeit folgen würde und sein Handeln folglich unschadhaft wäre.

Nun ist der Mensch aber auch ein egozentrisches Wesen, das meist auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und gerade durch das “Brechen” der von Kants geforderten Maxime sich in der Hackordnung unserer Gesellschaft günstiger positionieren kann und dessen auch meist bestrebt ist.

Insofern bedarf der Mensch das “Korsett des Regelung”.
Er braucht wie ein Kind, das sich nicht zu Tisch artig zu verhalten weiß, eine Serviette, weil es sappert.
Er braucht seine wohldosierte Portionen, weil er sonst entgegen der ritterlichen Tugend der Maßhaltung sich im Übermaß bereichern würde.
Er braucht Regeln, weil er sich nicht wie ein Erwachsener zu benehmen weiß.
Er braucht einen Ordnungsrahmen, in dem er sich bewegen darf.
Er braucht Gesetze, Vorschriften, Auflagen, diese an für sich überflüssige Litanie von “Regulierungsmaßnahmen”, die ein reifer Geist durch intuitives und bedächtiges Handeln aber nicht nötig hätte.

Dementsprechend sind Gesetze etwas für infantil Verharrte, für motivationsverarmte, geistig bewusst selbstentmündigte Menschen, eben etwas für denkfaule Narren.

Und für das sittlich handelnde Subjekt einfach nur Quatsch.