Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

19 
 November 
 
2017


 

Sonett II.

Wenn vierzig Winter einst dein Haupt umnachten
Und tief durchfurchen deiner Schönheit Feld,
Dann ist dein Jugendflor, wonach wir itzt so trachten,
Ein mürbes Kleid, das unbemerkt zerfällt.

Ein ödes Lob, ein allverzehrend Schmähn
Wär’s dann, dem Forscher nach den Reizen all,
Nach dem frühen Reichtum, zu gestehn
Er sei dahin mit deines Auges Fall.

Weit rühmlicher wies deine Schönheit sich,
Könnt’st du erwidern „dies mein schönes Kind
Tilgt meine Schuld, vertritt mein Alter mich,
Weil seine Reize Erben meiner sind“. –

Dies ist’s, wodurch ein Greis sich neu verjüngt
Und kaltem Blut die Wärme wiederbringt.

 
 
8 
 März 
 
2017

abgelegt in
Gedankenschau | Kunst

 


Arte, literatura, vino,…

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Für mich die Verschränkung (Gegenteil von Beschränkung) des apollinischen-dionysischen Prinzips und damit Aufhebung der Gegensatzpaare.

Das bipolare Begriffspaar apollinisch-dionysisch beschreibt zwei gegensätzliche Charakterzüge des Menschen und bedient sich dazu der den griechischen Göttern Apollon und Dionysos zugeschriebenen Eigenschaften. Hierbei steht apollinisch für Form und Ordnung und dionysisch für Rauschhaftigkeit und einen alle Formen sprengenden Schöpfungsdrang. Der Mythos vom Musikwettstreit zwischen Pan und Apollo wurde wirkungsgeschichtlich zu einer Illustration des Gegensatzpaars.

Quelle: Wikipedia