27 Februar 2024 | |
Günstige Merkmale einer Museumsführung
- Vortragsorganisation: Analog zum Loci-Raumsystem fungieren die einzelnen Museumsräume als Speicherräume, die in einer bestimmten Route abgelaufen werden, somit die Gesprächsinhalte verorten und chronologisch organisieren
- Verhältnis zu den Kunstobjekten: Nebst dem ästhetischen und historischen Bezug der anschaulichen Exponate tritt beim Vortragenden insbesonders auch ein affines, geradezu vertrautes Verhältnis ein
- Rollenübernahme: Der Museumsführer fungiert als eine Person aus dem sozialen Umfeld der vorzustellenden Kunstobjekte, z.B. als Familienangehöriger, Freund, Sekretär, Hausdiener.
Eine dabei verehrende Haltung zeigt sich durchaus vorteilhaft. - Vortragsstil: Obgleich etwas gekünstelt wirkend, erfolgt vom Museumsführer die Übernahme eines rhythmischen Sprachduktus (Blankvers, Hexameter, Distichon)
- Verteilung der Redeanteile: Abwechslung im Frontalvortrag mittels Einstreu von “lyrischen Intermezzi” kleinerer Erklärtexte (Zeitungsartikel, Zitate, …) durch ein “Vorlesen-Lassen” eines einbezogenen Führungsteilnehmers. Annäherung an “Shared-Reading” und somit einer ‘monologischen’ Dialogsituation
17 Februar 2024 | |
Cranach-Haus
Die Fassade
Ausgebreitet, kunstvoll verziert,
Ornamente verspielt,
prangt die vorgelad’ne Fassade
wie ein Pallast,
Dekor von Muscheln
in Nischen gewahrend,
der wandernde Blick!
… ladend zum schauenden Feste
ersonnener Freuden!
Der Pilaster
Himmelan strebend
gliedern Pilaster
das stolze Gebäu,
…zärtlich geschmiegt
an den Mauerverbund
erdenen Grundes.
Adam und Eva
Adam und Eva
wie wellende Reiter
auf schaukelnden Wogen
hier nun zugegen,
wallend zum gezirkelten Rund
paradiesischer Einheit.
Das Kranzgesims
Du thronend Kranzgesims
konturenreicher Zierde!
Der Säulenfuß
Oh, Säulenfuß,
Garant der edlern Lasten Stütze.
Das Bogenfenster
Hoch wölbt der Bogen des schmucken Fensters sich
gewähret Einlass
der Sonne gastendem Strahl
und verwundert
mit tagendem Lichte
der im inneren Saale
Versammelten Antlitz!
27 Januar 2024 | |
Die Partie zeigt eine sich jäh tagende Pattrettung.
FEN-Code: 7q/8/8/2PQ4/8/1KP5/8/7k w – – 0 1
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Siehe, Bauer c6, wie das Glück Deiner Adelung hold Dir
winkt und lohnt die erduldete Schmach im Gefechte der Schlacht.
Walle Vasall und vollende den Lauf durch der Dame schützende Hand!
Schaudernd fristet indes auf h1 verwaist der schwarze Regent und
harret dem nahenden Matt, das ihn in Bälde ereilt.
Dame Schwarz, der Gefahr gegenwärtig,
bietet dem König flugs ein drohendes Schach,
den Aufschub des Gatten Tod damit erhoffend.
Jene Majestät im weißen Gewand
lächelt gelassen der feindschen Gesinnung entgegen,
wähnt sich vermeintlich im Schutz durch des Bauern Geleit,
der durch Aufmarsch ein weiteres Unheil abwendet.
Müßiger Kriegsherr des weißen Lagers,
hättest selbst den Fuß du gesetzt
auf friedliches Feld b4,
wo keine Gefahr länger Dir bräute.
Denn Schock, schwere Not,
es dränget die schwarze Königsgemahlin
dem weißen König und seiner Gattin erneut,
mit tollkühner Gabel opfert selbstlos
die schwarze Dame sich nun.
Oh, welch köstlich Märtyrium!
Die weiße Dame muss nehmen,
dem Gebote des Schaches zu wehren
und wird durch die schwarze Macht
auf g3 verheerend gelenkt,
wo sie die rettende Flucht des Schwarzen daselbst
vereitelt und somit Remis nun erwirkt.