Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

18 
 April 
 
2019


 

Weimar / Genius Loci 2019 / mon ami, Goethepl. 11 / Foto: henry Sowinski

Weimar / Genius Loci 2019 /
mon ami, Goethepl. 11 / Foto: henry Sowinski
[1]Bildquelle: Genius Loci Weimar

Fr. 24. August, 20.00 Uhr
Die Lesebühne Vorlaut lädt zum (vorerst?) letzten Mal herzlich ins mon ami zu einem gemütlichen Abend voller abwechslungsreicher Literatur ein. Aber, wer wird lesen? Und noch viel wichtiger: Was wird gelesen? Die Antwort ist ganz einfach! Sie können einfach ihre eigenen Texte, Gedichte, Geschichten, Kurzgeschichten einem Publikum präsentieren. Bei Vorlaut handelt es sich um eine offene Lesebühne. Jeder ist erwünscht und willkommen. Zehn Minuten auf der Bühne sind gegeben, die es zu füllen gilt. Egal ob Lyrik oder Prosa. Ob Kurzgeschichte oder Kapitel, aus dem eigenen unveröffentlichten Hauptwerk. Ob Sonett oder Ballade. Hauptsache selbstgeschrieben.
Melden Sie sich an unter monami@monami-weimar.de oder kommen Sie eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse vorbei und melden sich an.
Und seien Sie recht herzlich eingeladen zum Zuhören.

Quelle: mon ami Weimar

Die Lesebühne erfuhr – Gott sei Dank – eine Weiterführung.
Und wiederum gilt: Ein sehr interessanter Abend und für mich vielleicht ein passableres Format im Gegensatz zum Poetry-Slam, ohne letzteren jetzt zu kritisieren.

Für die gelungene Gestaltung der musikalischen Umrahmung spielte Joyce November ihre Lieder auf, eine Erfurter Singer- und Songwriterin.

Fußnoten[+]

 
 
17 
 April 
 
2019


 

Theater im Gewölbe - Weimar

Theater im Gewölbe[1]Bildquelle: Weimar

Das Theater im Gewölbe bietet Ihnen im Ambiente der ebenerdigen Kreuzgewölbe des berühmten Cranach-Hauses und mit Blick auf den Weimarer Markt höchsten Kunstgenuss in privater Atmosphäre. Mit über 30 Inszenierungen, einem beeindruckenden Renaissance-Saal von etwa 100 Plätzen und gut 500 Vorstellungen pro Jahr gehört es zu den prägenden Profibühnen der Region. Einmalig ist das breitgefächerte Repertoire des 2002 gegründeten Privattheaters in seiner lebendigen Auseinandersetzung insbesondere mit den Klassikern und deren Werken. Spielplan und Stückbeschreibungen finden Sie unter www.theater-im-gewölbe.de. Das Theater-Café mit der Theaterkasse hat für Sie an allen Vorstellungstagen ab 10.00 Uhr geöffnet. Übrigens: Der große Maler Lucas Cranach d. Ä. war ein Vorfahr von Goethe – mütterlicherseits.

Ankunft in Weimar.
Nach dem Check-In bei Herrn Zoephel (Haltestelle “Merketal” – Südstadt) flanierte ich noch am Abend in der Weimarer Innenstadt und frischte meine Erinnerungen auf.
Im Glaskasten des Mon Ami entdeckte ich die Veranstaltung der Lesebühne “Vorlaut”, die ich mir als Besuchsmöglichkeit zugleich geistig vermerkte.

Abends ging ich – ganz spontan – noch in die Vorstellung “Goethe & Schiller: Greatest Hits”, die auf 21 Uhr angesagt war.
Es galt, von den darbietenden Künstlern selbst eingebaute Ungenauigkeiten zu entdecken.
Mir schwante, dass anstatt des “Mondesglanzes/Nebelglanzes” in Goethes “An den Mond” der Ausdruck “Liebesglanz” verwendet wurde.
An anderer Stelle das Wort “selig”?
Vor allem aber wurde das Geschlecht in Schillers “Nänie” gewechselt.
Aus “[…] auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten” wurde “des Geliebten” ersetzt.
Alles in allem ein stimmiges Programm für den ersten Abend in Weimar.

Klassikmuse Sybille Tancke und Musicus Matthias Meyke

Klassikmuse Sybille Tancke und Musicus Matthias Meyke[2]Bildquelle: Weimar

Ihr Leben verging. Ihre Dichtung erklingt. Goethe und Schiller in vielerlei Varianten, von taktvoll bis taktlos, von vorvorgestern bis übermorgen, von Poesie bis poetry, von Franz Schubert bis Michael Jack… Ein zügelloser, musikalisch-literarischer Ritt auf den breiten Schultern der Klassiker – ungewohnte Interpretationen der beliebtesten Gedichte und Balladen der beiden Großdichter, abwechslungsreich, stilecht und komödiantisch dargeboten von Klassikmuse Sybille Tancke und Musicus Matthias Meyke.

Fußnoten[+]

 
 
30 
 August 
 
2018


 


Säule 46

Des Herzens Feuerschale
Werke sind besser als Worte



Aus den Briefen Epiktets [1]fiktiv
an Lucius Flavius Arrianus [2]Zusammenfassung aus: “Handbüchlein der Moral”
Verlage: Ad Fontes, Reclam, Anaconda
Willst Philosoph du gar sein, so rühme dich nicht deiner Weisheit
schallend im Lobesgesang… SCHWEIGEN sei oberst Gebot!

Gleichwie im Müßiggange der Faule zur fleißigen Ameis’ sich
neigt und lernet von ihr, sei auch das Schaf dir Lektion!

Wie die geweideten Schafe gesättigt sogleich auch nicht ausspei’n
kostbare Nahrung und stolz herzeigen edelstes Gras,
sondern – verdauet – dessen Produkt sich rühmlicher preist in
wollenem Fell, süßer Milch. Sei dir dies Gleichnis Gewinn!

Schließ’ deine Worte, der Weisheit Juwelen, in des Herzens Schatulle,
streu’ in der Unordnung Wurf sie vor die Menge nicht hin!
Lass’ der Gedanken Rubine erglühen durch der Erkenntnis
letzten Schliff, Prunkstein an Prunkstein zur Kette gereiht.

Prunker jedoch zeigt sich edlere Rede in schimmernder Tat!
Verstumme im Wort und verleih’ Stimme allein nur dem Werk!
→ zu Mnemosynes Geleit
→ Zenons Wandelhalle
Die stoischen Siegessäulen

Fußnoten[+]