26 Juli 2012 |
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Es ist ein Weinen in der Welt,
Als ob der liebe Gott gestorben wär,
Und der bleierne Schatten, der niederfällt,
Lastet grabesschwer.
Komm, wir wollen uns näher verbergen…
Das Leben liegt in aller Herzen
Wie in Särgen.
Du! wir wollen uns tief küssen —
Es pocht eine Sehnsucht an die Welt.
An der wir sterben müssen.
Dichtung | Else Lasker-Schüler | |
Lesung | Donata Höffer | |
Bereitstellung | wortlover |
11 April 2012 |
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Deine Seele, die die meine liebet
Ist verwirkt mit ihr im Teppichtibet
Strahl in Strahl, verliebte Farben,
Sterne, die sich himmellang umwarben.
Unsere Füsse ruhen auf der Kostbarkeit
Maschentausendabertausendweit.
Süsser Lamasohn auf Moschuspflanzentron
Wie lange küsst dein Mund den meinen wohl
Und Wang die Wange buntgeknüpfte Zeiten schon.
11 April |
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DICHTUNG | Else Lasker-Schüler | |
LESUNG | Elke Heidenreich | |
BEREITSTELLUNG | wortlover |
Seid du nicht da bist,
Ist die Stadt dunkel.
Ich sammle die Schatten
Der Palmen auf,
Darunter du wandeltest.
Immer muss ich eine Melodie summen,
Die hängt lächelnd an den Ästen.
Du liebst mich wieder –
Wem soll ich mein Entzücken sagen?
Einer Waise oder einem Hochzeitler,
Der im Widerhall das Glück hört.
Ich weiß immer,
Wann du an mich denkst –
Dann wird mein Herz ein Kind
Und schreit.
An jedem Tor der Straße
Verweile ich und träume;
Ich helfe der Sonne deine Schönheit malen
An allen Wänden der Häuser.
Aber ich magere
An deinem Bilde.
Um schlanke Säulen schlinge ich mich
Bis sie schwanken.
Überall steht Wildedel,
Die Blüten unseres Blutes.
Wir tauchen in heilige Moose,
Die aus der Wolle goldener Lämmer sind.
Wenn doch ein Tiger
Seinen Leib streckte
Über die Ferne, die uns trennt,
Wie zu einem nahen Stern.
Auf meinem Angesicht
Liegt früh dein Hauch.