11 April 2012 |
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Was soll ich dir für Namen geben?
Mein trautes Herz! mein einz’ges Leben!
Mein Sonnenblick! mein Seelenstrahl!
Mein Hoffen, Sehnen und Verlangen!
Mein Wünschen, Glauben, Zweifeln, Bangen!
O meine süße Liebesqual!
Ich nenne dich mit allen Namen,
Die je von Liebeslippen kamen,
Ich grüße dich mit jedem Laut,
Den du mir je geküßt vom Munde,
Ich nenne dich im Herzengrunde,
Lieb, ewig teuer, Schwester, Braut!
Dichtung | Friedrich Rückert | |
Lesung | Max Volkert Martens | |
Bereitstellung | wortlover |
11 April |
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Du bist ein Schatten am Tage,
Und in der Nacht ein Licht;
Du lebst in meiner Klage,
Und stirbst im Herzen nicht.
Wo ich mein Zelt aufschlage,
Da wohnst du bei mir dicht;
Du bist mein Schatten am Tage,
Und in der Nacht mein Licht.
Wo ich auch nach dir frage,
Find’ ich von dir Bericht,
Du lebst in meiner Klage,
Und stirbst im Herzen nicht.
Du bist ein Schatten am Tage,
Doch in der Nacht ein Licht;
Du lebst in meiner Klage,
Und stirbst im Herzen nicht.
Dichtung | Friedrich Rückert |
11 April |
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Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde;
Du sagst, du drehest dich um mich.
Ich weiß es nicht, ich weiß nur, daß ich werde
In meinen Nächten hell durch dich.
Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde;
Sie sagen, du veränderst dich.
Allein, du änderst nur die Lichtgeberde,
Und liebst mich unveränderlich.
Du bist mein Mond, und ich bin deine Erde;
Nur mein Erdschatten hindert dich,
die Liebesfackel stets am Sonnenherde
Zu zünden in der Nacht für mich.
Dichtung | Friedrich Rückert | |
Lesung | Hannelore Elsner | |
Bereitstellung | wortlover |