28 April 2012 |
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https://www.youtube.com/watch?v=4L4_i6JxujA
Es ist Nacht,
und mein Herz kommt zu dir,
hält’s nicht aus,
hält’s nicht aus mehr bei mir.
Legt sich dir auf die Brust,
wie ein Stein,
sinkt hinein, zu dem deinen hinein.
Dort erst,
dort erst kommt es zur Ruh,
liegt am Grund
seines ewigen DU.
Dichtung | Christian Morgenstern | |
Lesung | Andreas Grothgar | |
Bereitstellung | wortlover |
28 April |
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Du bist so weit oft fort.
Wo weilest du?
Dein Blick versinkt
in unbekannte Fernen.
Und ruft ein Wort
dich aus der Ruh,
so blinkt
ein fremder Schein
in deinen Augensternen.
Wo magst du, Seele, sein?
Wohin wohl eilest
mit stetem Flügelschlag
du fort von mir?
Ich bin allein.
Ich weiß nicht, wo du weilest.
Was säumest du?
O sag’!
“Vielleicht bei Dir.”
Dichtung | Christian Morgenstern | |
Lesung | Verena Reichhardt & Hartmut Schories | |
Bereitstellung | wortlover |
28 April |
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Ein Vierviertelschwein und eine Auftakteule
trafen sich im Schatten einer Säule,
die im Geiste Ihres Schöpfers stand.
Und zum Spiel der Fiedelbogenpflanze
reichten sich die zwei zum Tanze
Fuß und Hand.
Und auf seinen dreien rosa Beinen
hüpfte das Vierviertelschwein graziös,
und die Auftakteul’ auf ihrem einen
wiegte rhythmisch ihr Gekrös.
Und der Schatten fiel,
und der Pflanze Spiel
klang verwirrend melodiös.
Doch des Schöpfers Hirn war nicht von Eisen,
und die Säule schwand, wie sie gekommen war;
und so musste denn auch unser Paar
wieder in sein Nichts zurücke reisen.
Einen letzten Strich
tat der Geigerich –
und dann war nichts weiter zu beweisen.
Dichtung | Christian Morgenstern | |
Lesung | Corinna Kirchhoff | |
Bereitstellung | wortlover |