Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

17 
 Juli 
 
2011


 

Eifer nicht nach, den richtigen Deckel zu deinem Gefäß zu
finden, es bedarf des Verschlusses doch nicht!
Der Feuerherd selbst, von der Liebe beschürt,
sollte vielmehr zum Sieden dich bringen.
Wird die Glut nicht geschürt, nützet ein Deckel auch nichts!

 
 

3 Kommentare zu “Deckelung”

  1. Maria Kempf sagt:

    da hätte ich einen Vorschlag anzubringen, der meiner Meinung nach den Lesefluss um ein Quäntchen verbessern könnte (wobei ich glaube ich schon sehe, dass dadurch zumindest an der zweiten Stelle dein Versmaß gestört werden wird…ohje, nun auch an einer dritten)

    Eifere nicht, den richtigen Deckel zu deinem Gefäß zu
    finden, es bedarf des Verschlusses doch nicht!
    Der Feuerherd selbst, von der Liebe geschürt,
    soll vielmehr zum Sieden dich bringen.
    Wird die Glut nicht beschürt, nützt dir ein Deckel auch nichts!

    wie fest bleibst du denn bei dem, was du einmal verfasst hast? würdest du auch ein Vermaß zugunsten “besseren” Klangs über den Haufen werfen?

    /–/-/–/–/–/-
    /—/–/–/
    -/–/–/–/
    -/–/–/-
    /-/–//–/–/

    Was natürlich besonders besticht und mich persönlich auch reizt, ist der belassene Pentameter in der letzten Zeile. Ich hege eine tiefe Verehrung für den Hebungsprall beim dritten Versfuß, wo der nur im Anschlag bestehende Daktylus sogleich mit dem Auftakt des anknüpfenden Daktylus kollidiert.
    Ansonsten ist der Hexameter in der 1. Zeile durchaus auch attraktiv, die anderen Zeilen sollte ich durchaus noch glätten.
    Aber dieser Umstand kann ich mit deiner zweiten Frage beantworten. Der Klang ist für mich entscheidend und vor allem der Inhalt.
    Insofern würde ich auch einen Hexameter für einen Septameter auf dem Altar des Klangerlebnisses opfern, wenn der Inhalt dadurch wesentlich angereichert werden würde.

  2. Maria Kempf sagt:

    und sollte es vielleicht “geschürt” statt “beschürt” heißen? ist das ein Tippfehler?

    Bei James Bond würde ich sagen, “geschüttelt” und nicht “gerührt”.
    Naja, nennen wir es dichterische Freiheit 😉

  3. Ralph sagt:

    Hallo Maria,

    nach 4 Jahren reifer Überlegung bin ich doch zu Deiner Version (“geschürt”) angelangt 😉

    Danke für Deine Hebammenkunst 🙂

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