19 September 2008 |
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„Glauben ist nicht Wissen“, heißt es oft.
Dieser Ansicht bin ich nicht, denn Glaube kann auch eine feste, unerschütterliche Überzeugung sein und nicht nur im religiösen Bereich.
Andererseits nützt auch das größte enzyklopädische (Welt-)Wissen nichts, wenn man nicht an sich und seine Fähigkeiten glaubt und dieses angehäufte, rational abgeklärte, empirisch gesicherte Wissen nicht anwendet im Glauben seiner eigenen Wirkungskraft, seiner Selbstwirksamkeit.
Eingestaubte Bücherregale (=externalisiertes Wissen) sind in sich schon erstorben, entfachter Glaube indes schürt an.
Das glaube ich zu wissen.
8 Kommentare zu “Glauben heißt Wissen”
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Lieber Ralph,
interessante Überlegungen, die du da anstellst. Irgendwie muss ich dir Recht geben. Glauben heißt auch Wissen.
Und für unser Wissen gibt es auch nicht immer eine Garantie. Auch hier ist der Glaube ein großer Bestandteil des Wissens. Wir glauben daran, dass das Wissen wahr ist und das wir es wissen. Ohne diesen Glauben, wüssten wir es nicht, sondern würden sagen, ich glaube, dass es so ist. Ohne den Glauben, gibt es möglicherweise gar kein Wissen…
Grübelnde Grüße,
Martina
Lieber Ralph,
in der Tat, interessante Überlegung.
Und doch – für mich ist Wissen wichtig, aber nur dann gut, wenn es ständig in Frage gestellt wird, sich immer wieder neu beweist und, wenn es sein muss, korrigiert – eben nicht in Regalen verstaubt.
Und Glauben?
Ist für mich dann zuständig, wenn das Wissen nicht mehr weiterkommt. Kein Wunder, dass religiösen Fundamentalisten die Wissenschaften ein Dorn im Auge sind; nehmen sie doch angeblich mit jeder Erkenntnis dem Göttlichen ein Stück vom Himmel weg.
Muss damals schon schlimm für die religiöse Chefetage gewesen sein, als entdeckt wurde, dass der Mensch im Weltall sowas von unbedeutend ist …
Ein Wissenschaftler sagte einmal in einem Interview sinngemäß, dass es jedem seiner Zunft klar sein müsste, dass es im menschlichen Universum Raum genug gebe für Wissen und Glauben. Denn jede Entdeckung stellt wieder neue Fragen auf, und das sollte jeden Wissenschaftler demütig machen.
Einsteins Spruch gefällt mir gut:
„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“
Liebe Grüße
von
Sabine
Irgendwie scheinen unsere Systeme nicht … äh … kompatibel zu sein.
Ich hatte bei deinem Blog auch schon Probleme.
Ob es am Browser liegt? Oder irgendeiner anderen Pipifaxeinstellung?
Teufelszeug, das …
Nachdenkliche Grüße
von
Sabine
Wenn ich bei (Change) anklicke, passiert nix. Ich würde bei meiner Homepageangabe nämlich gerne die URL meines Spinnrad-Blogs angeben; das geht aber nicht.
Ich schon wieder, ich hab etwas Seltsames entdeckt.
Wenn man auf „zum Kommentieren bitte registrieren“ klickt, dann kommt wirklich die Meldung, dass keine Registrierung möglich sei.
Wenn du aber am Ende des Beitrags auf „X Kommentare“ klickst, dann erscheinen unten freie Felder, bei denen Mailadresse, Name und Text eingegeben werden können.
Muss mal kukken, warum das so ist ;-(
Sooo, das mit der Registrierung ist gelöscht.
War ein Fehler vom Bloganbieter.
Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast; ist schon irritierend, wenn dort steht, man solle sich erst registrieren …
Liebe Grüße
von
Sabine
Glaube im religiösen Sinne ist eine Haltung, insofern eine Entscheidung. Und unabhängig vom Wissensstand.
Wissen entsteht durch Identität mit dem Objekt.
P.S. Was Einstein betrifft: Das Zitat stellt ihn weit moderner dar, als er es war. Bohr gegenüber hat er sich als phantasieloser Betonkopf gezeigt – für Quanten war er zu pingelig.
Auch Jean-Jacques Rousseaus Wissen über Entwicklung in der Kindheit war Grundlage für nachfolgende schlaue Köpfe.
Das hat ihn jedoch nicht daran gehindert, die eigenen Kinder bei den „Findelkindern“ abzugeben. Man nimmt an, dass sie dort nicht lange überlebt haben.
Einsteins Phantasie hätte sich vielleicht gern grenzenlos entfaltet 😉
aber wenn der eigene Sturkopp nicht mitmacht …
Versuchen wir es mit Heraklit:
„Viel Wissen bedeutet noch nicht Verstand.“
In diesem Sinne
Liebe Grüße
von
Sabine