30 Dezember 2016 |
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Glück ist eine rationale Angelegenheit.
Liebe indessen nicht.
Glück hat Wegweiser an den kartografisch erfassten Pfaden.
Liebe lässt dich im Dunkelwald spekulativer Ahnungen stehen.
Glück und Liebe sind demnach genauso wenig ein Geschwisterpaar wie einerseits der unerschütterliche Glaube an ein höheres Ordnungsprinzip und andererseits die institutionalisierte Form tradierten Denkens davon, auch „Kirche“ genannt.
Dass der Begriff „Glück“ primär mit „Liebe“ in Verbindung gebracht wird, ist wohl dem weitverbreiteten, hartgesottenen Volksglauben geschuldet.
Nicht aber die Liebe, sondern das Glück ist die oberste Kategorie, ist oberstes Prinzip und die Liebe lediglich eine Unterabteilung davon.
So konfus/diffus und vor allem mystisch umrankt die Liebe oft dargestellt wird, sie kann entgleiten, sie kann – mit Änderung der Bedingungsfelder, mit Verlagerung der Gelingensfaktoren – entschwinden.
Wahres Glück indessen ist konstant, ist handgreiflich/real und bedarf der Nahrung.
Erfolgserlebnisse sind die Nahrung.
Und Erfolg stellt sich dann ein, wenn das äußere Anforderungsniveau der sozialen Umwelt mit dem Leistungsniveau der inneren Welt übereinstimmt (Kohärenz).
Erfolgreiches Handeln hängt daher im hohen Maße von der Selbstwirksamkeit, von der persönlichen Einflussnahme, von den aktiven (Mit-)Gestaltungsmöglichkeiten ab.
Vielleicht ist Glück Liebe zu sich selbst, Liebe zu seiner inneren Natur und Entfaltung derer im Rahmen seiner Möglichkeiten, all seiner Gestaltungsmittel?