Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

4 
 Dezember 
 
2009


 

Bezugnehmend auf den in Angriff genommenen StoryContest versuche ich mich also nunmehr (nach einer Grobskizzierung des Handlungsverlaufes) im ersten Akt meiner Erzählung, der sog. Exposition.

“[…] Die Exposition meint die wirkungsvolle Einführung des Zuschauers in Grundstimmung, Ausgangssituation, Zustände, Zeit, Ort und Personen des Stückes und Darbietung der für das Verständnis wichtigen Voraussetzungen, die zeitlich auch deutlich vor Beginn der eigentlichen Bühnenhandlung liegen können […]”.

So verlautet es zumindest ein WikiPedia-Eintrag.
Ob mir dies gelingt, sei dahin gestellt…
 

Nachtrag am 30. November 2009:
Ich hatte mich doch entschieden -aus diversen Gründen- nicht am Contest mich zu beteiligen.
Das bisher Geschriebene blieb Fragment.

 


Sigons Vermächtnis

Des Heros wahre Geisteswaffen

 

Sigon, verwundeter Paladin, im Krankenlager zu Harrogat.
Dir nur Larzuk, stets verlässlicher Freund in verheerendem Schlachtzug
schneereichen Hochlands, zoll’ ich – mein baldiges Ende nun ahnend –
letzter Gedanken flackerndes Kleinod, dir auf ein Letztes liebflammend.

Malah, die allzeit Umsorgte, gebrach es an Heilkraut zu lindern
klaffende Wunden, die mir der feindliche Kriegsherr mit kraftvollem Hiebe
schlug. So lieg’ ich danieder und harre dem nahenden Tod, der
mich mit liebenden Armen hinanzieht an kühlende Brust.

Doch entfliehet, ihr Kummergedanken, denn ferner bestürmet
Schreckensgebilde den zagenden Geist und streuet den Zweifel ins
Herz mir. Folgt ich dem edleren Zug doch nur, als in den Kampf ich
zog, dämonischer Mächte mit eiferndem Schwert zu wehren.
Seele, denn nun empfängst du den Kriegssold in besseren Welten,
durch der Walküren Geleit in die heilige Halle geführt, an der Helden
Tafel zum Feste geladen.

Waren die Götter dem Mut’gen denn stets nicht gesonnen,
hielten die Himmlischen göttliche Gaben für sie einst bereit, oh …

– rückbesinnend –

 

ungeordnete Gedankenentwürfe:

Sanders (wie Larzuk, der den Hammer weglegte und zum Schwerte griff)
Tauschte nicht auch, Sander, aus der Magier uraltem Geschlechte
seinen müßigen [Kälteschaden] Unglauben [Knochenstab] mit der eifernden[ias] Kampflust [+Leben]
und ergriff der Athene grimme [Zorn] Sense

schändlichen,
legte weg den müßigen Schmiedhammer
unverwüstlichen[unzerstörbar]
dem’s an Stärke und [Geschicklichkeit] ermangelt

Irathas
des Feindes Gifthauch zum Trotz

Phönix
unerschrockenen Geistes (ML %)
beseelt (lvl Rücknahme)
göttlichen Schutz gegen Feindeshagel ihm verlieh (Verteidigung gegen Geschosse)

Titans Rache
stets praller Köcher, nie ermattend, beflügelten Fußes, Geschicklichkeit/Wendigkeit

[…] Da du Larzuk selbst einst den Schmiedehammer beiseite gelegt und zu den ehernen Waffen gegriffen, Kälte und Hunger mit mir geteilt, die Nächte mit mir durchirrtest auf des Feindes Fährte seien auch dir meine Waffen verliehn. […]

Müde geworden bin ich vom Krieg.
Könnt’ ich doch anzieh’n die Geisteswaffen, die mir bereitgehalten von höherer Himmelsmacht!
[…] zu bestehen listiger Anschläge gewaltiger dämonischer Mächte, mit den bösen Geistern der Welt

Elite-Gegenstände (?)
umgürtet mit den Lenden der Wahrheit
angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit
gestiefelt, bereit, einzutreten für die Botschaft des Friedens
Schild des Glaubens, mit dem ich auslösche alle feurigen Pfeile des Bösen
den Helm des Heils
und das Schwert des Geistes (Lichtsäbel, Blauzorn), welches das Wort Gottes ist (Epheser 6,10-17).

 

 
 
28 
 November 
 
2009

abgelegt in
Gedankenschau

 

Albert Bandura sieht das Modellernen (Lernen am Modell, Imitationslernen) als zentrale Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung.
Dies ließe doch den Schluss zu, dass wir aufgrund der ständigen “Kopiervorgänge” unserer (sozialen) Umwelt keine Individuen sind, keine unvergleichlich einmalige Einzelwesen. Wir sind Kopien unseres Umfeldes, wenn auch mit geringfügiger Abweichung durch unsere eigens ganz spezifischen Schwerpunktsetzung, einer persönlichen Gewichtung des bereits Vorhandenen quasi einer individuellen Ausprägung.

Wie bei einem Reader für Prüfungsvorbereitungen, kopieren wir aus unterschiedlichen Werken einzelne Seiten und fügen diese zu einem neuen Sammelband zusammen. Die Originalität, das Unverwechselbare liegt lediglich in der Zusammensetzung, in der Neuordnung der zuvor vorhandenen Seiten, in ihrer Zusammenstellung nach individuellen Gesichtspunkten. Neues ist im Grunde genommen nichts gewonnen.

Exkurs: Ähnlich vielleicht wie die natürliche Selektion selbst, die auch nur aus bereits Vorhandenem ein Auswahlverfahren trifft. Individuelle Abweichungen gelten hier als Mutationen, die beim weiteren Selektionsmechanismus u.a. bevorzugt werden.

Originalität definiert sich also über eine einzigartige Konstellation.

Mozart konnte die Töne der Tonleiter nicht neu erschaffen, sondern seine musikalische Originalität besaß darin, nach intensivem Studium der Bachwerke (Imitationslernen) die Töne in ihrem Auftreten neuartig anzuordnen, von gewohnten Mustern abzuweichen.
Auch Kunstmaler ziehen bereits vorhandenes Material (Spektralfarben des Regenbogens) heran und ordnen dieses (auf der Leinwand) neu.
Schriftsteller machen sich die Muttersprache (Modell-Lernen) zunutze, erreichen aber durch eine Neuordnung der Wörter einen einzigartigen rhetorischen Fingerabdruck.

Ebenso ist auch das Regelwerk des Schachspiels vorgegeben, das auf einer DIN-A4-Seite ohne Probleme Platz fände.
Trotzdem sind die Möglichkeiten in diesem Spiel unerschöpflich:
Die Gangart der Figuren ist zwar determiniert, ihre Konstellation, ihre Anordnung auf dem Schachbrett ist allerdings (wenn man den vorgeschriebenen Pfad der Eröffnungstheorie verlässt) einzigartig.

 
Der nächste Zug ist an uns.
“Wohlan, mein Herz, und ziehe …” (in Anlehnung an das Stufengedicht aus Hesses Glasperlenspiel).

 
 
28 
 November 
 

abgelegt in
Gedankenschau

 

Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen …

… lautet ein Standardspruch.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen, denen ich nicht gewachsen bin und das wird mir wiederum zum Problem!