1 April 2025 | |
Wie voll mein Herz von Zärtlichkeit gewesen,
hast Du’s geahnt ?
Nie mehr, aber auch nie mehr
wird mein trunkener Blick nie mehr
in seliger Lust
die Lüfte küssen, die Du Zauberin
mit lieblichen Gebärden sanft bewegt.
Wie Deine Hand sich an meine Stirne legt,
ich seh’s im Geiste und Grüße send‘ ich hin.
Mein ganzes Herz ist auch im Tode dein
und alle Glut, die liebend ich Dir zolle,
flammt noch in meiner Augen letztem Strahl.
1 Mai 2018 | |

Got des gebändigten und läuternden Feuers
MUSIK
Wolfgang Amadeus Mozart [2]Klavierkonzert Nr. 20 in D minor, KV 466, Romanze
Die Wirkungsstätte des
Zenon von Kition [3]Zenon lehrte, dass es Ziel des Menschen sein müsse, tugendhaft zu leben und nicht seinen Begierden nachzugeben (die Kathēkon-Lehre); den Wechselfällen des Lebens müsse man mit einer souverän-gelassenen, philosophischen, eben „stoischen“ Haltung ruhig begegnen.Das wichtigste Ideal seiner Philosophie ist die Apatheia, die er „die Abwesenheit von Affekten“ nannte. Sie ist nach Zenon am besten zu erreichen durch Indifferenz gegen Schmerz und Lust gleichermaßen. Durch Kontrolle der … Continue reading
Stiller
im milden Geisteswind
göttlicher Ahnung,
scheint unberührt
vom Wogen weltlichen Treibens [4] „der geschäftige Markt“ – Friedrich Schiller
dein erhabener Wolkenbau.
Im trauten Schatten
schmiegen Gerankes
roser Geistesblüte
ruhet der Grundfeste Sockel [5]Die Plinthe, eine untere quadratische Platte, verteilt die Last der Säule auf eine größere Grundfläche. Die Plinthe ist in seltenen Fällen mit Ornamenten oder Blattmotiven verziert.
marmorbleicher Schöne,
verjüngt in kühler [6]kühner Betrachtung
sich der lebensmatte Blick,
hochstrebend
zu weitem Bogenschwung
ionischer Säulen.
Und demutsvoll, nun still ergeben, [7]sich einfügen in den Naturkreislauf
glimmt der Sinnesfreuden Opferbrand [8]Affektkontrolle
in heiliger Feuerschale,
entsteigt der Myrte Wohlgeruch
wie heit’rer Lüfte Taubenflug
mit hoffnungsfroher Schau
zum allversöhnend Göttervater.
↓ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ |
↳ | → | → | → | → | → | → | → | → | ↴ |
♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ↓ |
⬐ | ← | ← | ← | ← | ← | ← | ← | ← | ↲ |
↓ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ |
↳ | → | → | → | → | → | → | → | → | ↴ |
♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ↓ |
⬐ | ← | ← | ← | ← | ← | ← | ← | ← | ↲ |
↓ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ |
↳ | → | → | → | → | → | → | → | → | ↴ |
♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ♙ | ↲ |
Der Arkadengang stoischer Siegessäulen
Aus den Briefen Epiktets
an Lucius Flavius Arrianus [9]Zusammenfassung aus: „Handbüchlein der Moral“
Verlage: Ad Fontes, Reclam, Anaconda
♙Säule 1 ♙Säule 2 ♙Säule 3 ♙Säule 4 ♙Säule 5 ♙Säule 6 ♙Säule 7 ♙Säule 8 ♙Säule 9 ♙Säule 10 ♙Säule 11 ♙Säule 12 ♙Säule 13 ♙Säule 14 ♙Säule 15 ♙Säule 16 ♙Säule 17 ♙Säule 18 ♙Säule 19 ♙Säule 20 ♙Säule 21 ♙Säule 22 ♙Säule 23 ♙Säule 24 ♙Säule 25 ♙Säule 26 ♙Säule 27 ♙Säule 28 ♙Säule 29 ♙Säule 30 ♙Säule 31 ♙Säule 32 ♙Säule 33 ♙Säule 34 ♙Säule 35 ♙Säule 36 ♙Säule 37 ♙Säule 38 ♙Säule 39 ♙Säule 40 ♙Säule 41 ♙Säule 42 ♙Säule 43 ♙Säule 44 ♙Säule 45 ♙Säule 46 ♙Säule 47 ♙Säule 48 ♙Säule 49 ♙Säule 50 ♙Säule 51 ♙Säule 52 ♙Säule 53 |
→ Zenons Wandelhalle
Fußnoten
10 Dezember 2017 | |
DICHTUNG | Hermann Hesse | |
LESUNG | Walter Franck | |
BEREITSTELLUNG | LYRIK & MUSIK |
Wie fremd und wunderlich das ist,
Daß immerfort in jeder Nacht
Der leise Brunnen weiterfließt,
Von Ahornschatten kühl bewacht.
Und immer wieder wie ein Duft
Der Mondschein auf den Giebeln liegt
Und durch die kühle, dunkle Luft
Die leichte Schar der Wolken fliegt!
Das alles steht und hat Bestand,
Wir aber ruhen eine Nacht
Und gehen weiter über Land,
Wird uns von niemand nachgedacht.
Und dann, vielleicht nach manchem Jahr,
Fälllt uns im Traum der Brunnen ein
Und Tor und Giebel, wie es war
Und jetzt noch und noch lang wird sein.
Wie Heimatahnung glänzt es her
Und war doch nur zu kurzer Rast
Ein fremdes Dach dem fremden Gast,
Er weiß nicht Stadt nicht Namen mehr.
Wie fremd und wunderlich das ist,
Daß immerfort in jeder Nacht
Der leise Brunnen weiterfließt,
Vom Ahornschatten kühl bewacht!