Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

9 
 Dezember 
 
2017


 

DICHTUNG Rainer Maria Rilke
LESUNG Gudrun Landgrebe
BEREITSTELLUNG LYRIK & MUSIK



Ich bin nur einer deiner Ganzgeringen,
der in das Leben aus der Zelle sieht
und der, den Menschen ferner als den Dingen,
nicht wagt zu wägen, was geschieht.
Doch willst du mich vor deinem Angesicht,
aus dem sich dunkel deine Augen heben,
dann halte es für meine Hoffahrt nicht,
wenn ich dir sage: Keiner lebt sein Leben.
Zufälle sind die Menschen, Stimmen, Stücke,
Alltage, Ängste, viele kleine Glücke,
verkleidet schon als Kinder, eingemummt,
als Masken mündig, als Gesicht – verstummt.

Ich denke oft: Schatzhäuser müssen sein,
wo alle diese vielen Leben liegen
wie Panzer oder Sänften oder Wiegen,
in welche nie ein Wirklicher gestiegen,
und wie Gewänder, welche ganz allein
nicht stehen können und sich sinkend schmiegen
an starke Wände aus gewölbtem Stein.

Und wenn ich abends immer weiterginge
aus meinem Garten, drin ich müde bin, –
ich weiß: dann führen alle Wege hin
zum Arsenal der ungelebten Dinge.
Dort ist kein Baum, als legte sich das Land,
und wie um ein Gefängnis hängt die Wand
ganz fensterlos in siebenfachem Ringe.
Und ihre Tore mit den Eisenspangen,
die denen wehren, welche hinverlangen,
und ihre Gitter sind von Menschenhand.

 
 
9 
 November 
 
2016

abgelegt in
Die Stoa | Epiktet | Philosophie

 

Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.[1]Reinhold Niebuhr

Fußnoten[+]

 
 
20 
 Dezember 
 
2015


 

 

… mir fehlt die Transferleistung in unsere Tage (+2000 Jahre) und die Konkretisierung ist mir zu abstrakt: was heißt “heilig”, wie kann ich Gottes Antlitz ganz konkret im Alltag schauen, z.B. an der Kasse des Supermarkts und nicht etwa in meinem Gebetskämmerchen in einem geistverklärtem Zustand. Ernstgemeinte Frage als ehemaliger Pfingstler… oder stellt die Anbetungsgruppe nur Singen und Klatschen für irgendeine Sache dar? Irgendwie alles befremdlich… wegen wessen angeblichen göttlichen Vorrechts haben sich die Norweger ihre Götter nehmen lassen, ich hören nur schöne (von mir aus auch himmlische) Klänge, weiter nichts… sorry … Mozart hätte da gereicht …