Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

13 
 August 
 
2011


 

Apollon,
Du geistbeseelter, tugendreicher Sphärensänger,
entleih’ den melodiösen Säuselwind,
der hauchend Dir durch’s gold’ne Harfenspiel
ambrosisch streift,
dem flauten Geistesregen
meiner Seele matten Flügelschlags.

Die irdischen Banden löse,
dass kraftbefiedert
meines Geistes Späh’n
sich dann mit kühnem Argusblick erhebt,
zum reichbestirnten Firmamente strebt,
um derorts edle Sternenworte zu erhaschen.

Nur dort prangt
des Paradieses verbliebene Schöne,
legt Venus
adelnd ihre Maßesschnur.
Nicht des äußer’n Liebreiz flüchtiger Fülle,
den holden Widerscheine,
krönet sie.

Sie schmähet dem nichtigen Prunk,
dem Trugbild falscher Wonnen.
Dem Liebschall sanftgewogener Rosenworte
entsendet einzig sie das köstliche Heil.

Oh, Apollon,
so nimm dahin
den mich umwehenden Jungfernschleier,
das schmucke Liebespfand,
es sei Dir eigen,
hiess flatternd zum Lohn des Dichters Banner
in deinem milden Geisteswinde sel’gem Reigen.

 
 
1 
 Januar 
 
2001

abgelegt in
Distichen
Schlagwörter

0

 

Euch, ihr olympischen Götter, ergründ’ ich mit forschendem Sinne,
Prüf’ mit beharrlichem Blick Eurer Erscheinungen Macht!

 
 
11 
 Februar 
 
1995

abgelegt in
Reimgedichte

 

Sollt’ ich den säumen den nächtlichen Schlummer?
welcher verstößet er lässet vergessen welken des Tages Kummer!
Bescheret meiner Seele Fried!
Ich liebe des Nachtes süße Stille,
sie ist so linde, spendet Trost die Fülle,
so drum schließe ich meines des Äugleins Lid.

Und wieget mich manch’ süßer Traum
ins Land der “ewigen” Wonne
so schafft im Herzen sich dann Raum
die güldne Freudensonne.

Doch wenn der Morgen mir bricht an
es helle sonnt strahlt durchs Zimmerfenster
so wecken mich die Sorgengespenster
so ziehen mich in ihren Bann,
die totgeglaubten Sorgengeister und -gespenster.

Ob ich auf Erden je Ruhe fände,
ich leg’s, Herr Jesu, in Deine Hände.
Du vernimmst es, vernehmest auch quälende
Auch sind nicht verborgen, Dir meine Glaubensfragen,
die mich verzagen, die an mir nagen.
Erbarme Dich doch meiner Not,
so greif’ doch ein,
soll triumphieren denn der Tod?
Tilg’ mir die Pein!
Dann möcht’ ich weilen, und das fürwahr,
in Deinem Hause immerdar.