Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

26 
 Januar 
 
2016

abgelegt in
Coelho, Paulo

 

DICHTUNG Paulo Coelho
LESUNG Markus Hoffmann
MUSIK Henryk Mikolaj Górecki
BEREITSTELLUNG LYRIK & MUSIK


 

Kapitel aus der Erzählung: “Der Wanderer” [1]von: Paulo Coelho

Versuche nicht immer vernünftig und konsequent zu sein. Schließlich hat Paulus schon gesagt: Dieser Welt Weisheit ist Torheit vor Gott. Immer vernünftig zu sein bedeutet, stets eine zu den Socken passende Krawatte zu tragen. Es bedeutet, morgen die Meinung von gestern zu vertreten. Und die Erde – bewegt sie sich etwa nicht? Sei ruhig inkonsequent, ändere deine Meinung, es steht dir zu, du brauchst dich dafür nicht zu schämen, solange niemand dadurch zu Schaden kommt. Was die anderen denken könnten, ist gleichgültig, sie denken sich ohnehin, was sie wollen. Bleib gelassen. Laß das Universum um dich kreisen, genieße es, über dich selbst überrascht zu sein. Welcher sich dünkt, weise zu sein, der werde ein Narr, sagt Paulus.

Fußnoten[+]

 
 
5 
 Januar 
 
2016


 

Sigon, krank danieder zu Harrogat

Sigon, verwundeter Kriegsheld zu Harrogat.
Larzuk an seinem Krankenlager.

 
Larzuk, mir Schutzschild und Waffenbruder in verheerendem Schlachtzug
schneereichen Hochlands, künde ich – baldiges Ende ereilend –
letzte Gedanken des flackernden Geistes erlöschender Flamm’. Denn

Malah, die allzeit Umsorgte, gebrach es an Heilkraut zu lindern
klaffende Wunden, die mir der grausame Kriegsherr mit mächtigem Hiebe
schlug. So lieg’ ich danieder und harre dem nahenden Tod, der
mich aus Freundes Armen hinanzieht an kühlere Brust! … Doch

fliehet, ihr Schauergedanken, denn ferner bestürmen nun fortan
Schreckensgebilde den zagenden Geist und streuen den Zweifel ins
Herz mir. Folgt ich dem edleren Trieb doch nur, als in den Kampf ich
auszog, dämonischen Horden zu wehren mit sühnendem Schwerte!

Lohn sei meiner gewiss, nun empfangend in besseren Welten:
Durch der Walküren Geleit in die heilige Halle geführt, an der Helden
Tafel geladen, gereicht den goldnen Pokal, mir entschäumend.

Waren die gnädigen Götter dem Wagenden stets nicht gesonnen,
hielten die Himmlischen herrliche Gaben seit jeher bereit, zu
ehren der Sterblichen Mut im Weltbrand der eifernden Mächte?

Mir wird am Ende der Tage der Götter Geschenk nun zuteile…

 
 
11 
 September 
 
2012

abgelegt in
Gedankenschau

 

Man sollte “Gott mehr gehorchen als den Menschen” (Apg. 5, 29).

Anders formuliert: Man muss den Göttern gefallen, den allwaltenden, ewigen Schöpfungsprinzipien, nicht einem leidigen, sterblichen Geschlechte flüchtiger Erscheinung.