1 Mai 1995 |
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Im Frühlingsgärtchen es flutend sonnt,
und auch die Blümelein es helle lieblich wonnt,
den Bienen süßen Nektar darzubeiten.
Sogar die Grillen halten Konzert
so wie es denn Dein Herz begehrt
versteht’s die Seele zu befrieden. (kurzfristig, langfristig wohl eher nur Gott?)
Berauschet von den Frühlingsklängen
die schwirrend in der Luft nun hängen
wird ein jeglich’ Geschöpf in den Zauber gebannt
durch die Fackel des Frohsinns leuchtend helle entbrannt.
Doch D. können nicht locken,
diese sanften Frühlingsstimmen
sie muß brav in ihrem Zimmer hocken
und die Karriereleiter zu ergklimmen.
“Denn ohne Schweiß gibt’s keinen Preis”,
– das ist wahrlich zu befürworten.
Und ohne Streben im Schülerleben
gibt’s auch keinen Leistungsorden.
kühl auf dem Gestühl
Frühlingsstimmen locken
muß brav im Stübchen hocken
Das Wetter ist also andere als trübe
gleich D.s Arbeitstriebe
sie pauket Vokabeln, wälzt ihre Bücher
wischt sich die Stirn mit Taschentücher
Doch dieses Schaffen, emsiges Werken
kann meinem Auge nicht verbergen:
Erhöhter Blutdruck, zermattertes Gehirn,
Schweißperlen auf heißen temperierter Stirn
dank Adrenalin, dem Stresshormon,
der Krankheit “Prüfungsstreß” erstes Symptom.
Doch bleibe kühl
auf dem Gestühl
auch wenn der Lehrnstoff mag sein viel
wirst doch erreichen das Klassenziel.
20 März 1995 |
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Briefchen, enthebe Dich vom lieblichen Heimatort,
entleihe dir des Windes Flügel,
geschwinde, geschwinde mit Kurs nach Nord
gleitend über Berg und Hügel.
Flieg’ mit den Schwalben kühn um die Wette,
schwinge Dich zügig traulich zur Stätte
an der ein Mädchen nach Dir schon Ausschau hält
tiefblauen Augen, das Haar erhellt
entgegengetreckt die bergenden Arme
aus ihrem Munde erhallt dein Name
die hohle Hand formt sich zur Wiege
in welche erschöpfend du dich schmiege.
erschöpfend in der hohlen Hand dich bette.
Und das kalte Wachsessiegel,
gleichsam einem eisern Riegel,
gebrochen durch der Mädchenhand,
möge Einsicht dem gewähren,
– Fremden aber den Einblick verwehren –
dem dies Briefchen zugesandt.
15 März 1995 |
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All’ die Träume sind entschwunden,
der glückseligen Zweisamkeit,
tief gefurcht die Schmerzenswunden.
Weshalb flöhst du, holdes Maid?
Beraubet des Friedens, die Freude vergällt,
zerissen ist unser Liebesband.
Schwere Betrübtheit ist das Entgelt,
Deiner Liebe kärgliches Pfand.