Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

28 
 November 
 
2016

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Vom Pflücken und Pflügen

Mein momentan praktiziertes Basketball als vermeintlich körperloses Spiel [1]Körperkontakt gilt als Foul fühlt sich für mich oft so an, dass man in der Defensive versucht sein muss, den Ball aus den Händen des Gegners oder seiner Wurflinie elegant zu “pflücken” (ohne Körperkontakt!), während der Gegner selbst, sich -oft mit dem Rücken zugewandt- durchs Spielfeld “pflügen” darf, mitunter auch mit starkem Körperkontakt.
Diese meine Wahrnehmung ist deckungsgleich mit dem damaligen Schulsport der 5. und 6. Klasse.
Jene Ambivalenz der Rücksichtnahme bei gleichzeitiger Grobheit demotiviert oft ungemein.

Noch weniger erquicklich ist das Reglement, insbesondere die Raumzuweisung (territoriale Kontrolle), Terrain, das man entweder verteidigen muss oder in dem man sich im Angriffsfall als Anspielstation aufhalten sollte, der ständige Interaktions- und Entscheidungsdruck (im Berufsalltag bestens bekannt), ob man den Ball an seinen Mitspieler abgeben oder selbst (bei mutmaßlicher höherer Trefferchance) den Ball in einen Punktewurf verwandeln solle.

Das Reglement erinnert mich daher an den Katalog von Verwaltungsvorschriften, dem man sich auch im Berufsleben ständig unterordnen muss.
Jegliche Freizeitaktivität sollte aber ein “Kontrasterlebnis” zur beruflichen Tätigkeit sein, um regenerative Effekte herbeizuführen.

Befriedigend empfinde ich allerdings die Bewegungsfreude, die ich allerdings auch bei einem Waldlauf (3x um den Hollersee) bei Chopin oder Beethoven im Ohr herbeiführen könnte, eine gesunde Mischung aus Chorsingen und Bewegungsausgleich.
Dies sollte in Erwägung gezogen werden.

Fußnoten[+]

 
 
12 
 Mai 
 
2012


 

DICHTUNG Rainer Maria Rilke
LESUNG Vera
BEREITSTELLUNG RilkeForum


 

Wunderliches Wort: die Zeit vertreiben!
Sie zu ‘halten’, wäre das Problem.
Denn, wen ängstigts nicht: wo ist ein Bleiben,
wo ein endlich ‘Sein’ in alledem? –

Sieh, der Tag verlangsamt sich, entgegen
jenem Raum, der ihn nach Abend nimmt:
Aufstehn wurde Stehn, und Stehn wird Legen,
und das willig Liegende verschwimmt –

Berge ruhn, von Sternen überprächtigt; –
aber auch in ihnen flimmert Zeit.
Ach, in meinem wilden Herzen nächtigt
obdachlos die Unvergänglichkeit.