Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

20 
 August 
 
2016

 
 
16 
 August 
 
2015

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Gedankenschau
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Im tanzenden gleisen Morgenlichte
des munteren Lebenstaumels
schimmert silberner Inschrift
kühl der Marmor:

Heil der schönen Trösterseele,
Dein wahrer Glanz verblasset nie!
Dein Erdenstreif umging den Pfad
der unbeschwerten Sinneslust,
beschritt getreu den Dornenweg,
den schmalen Steig der Tugendlast.
Wohlan, Teurer, Morpheus’ Lager rufet Dich!

Eines Wanderers forschendes Auge
streifet über die flüsternden Lettern
und wieget bedächtig das Herz.
Der stählerne Blick, er zerbricht
und schmilzt bestürmt zur Tränensaat.

Auszug aus :”Orpheus’ Gesänge”

 
 
5 
 Mai 
 
2012


 

Im Frühlingsschatten fand ich sie.
Da band ich sie mit Rosenbändern.
Sie fühlt’ es nicht und schlummerte.
Ich sah sie an; mein Leben hing
Mit diesem Blick an ihrem Leben.
Ich fühlt’ es wohl und wußt’ es nicht.

Doch lispelt’ ich ihr sprachlos zu
Und rauschte mit den Rosenbändern.
Da wachte sie vom Schlummer auf.
Sie sah mich an; ihr Leben hing
Mit diesem Blick an meinem Leben.
Und um uns ward’s Elysium.

 

Dichtung Friedrich Gottlieb Klopstock
Lesung Jürgen Holtz
Bereitstellung wortlover