Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

4 
 Dezember 
 
2022

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Gedankenschau
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Hmm, … ‘Sonderschulen-Slang’…

Nun, ich arbeite an einer Sonderschule und finde, dass der EQ (emotionaler Quotient) und damit die soziale Kompetenz meiner Schüler um einiges höher ausfällt als die von Abiturienten.
Auch die Arbeitstugenden (Pünktlichkeit, Durchhaltevermögen) der Sonderschüler sind teilweise besser ausgeprägt (aber das ist ein anderes Thema).

Vor den Sonderschülern braucht man übrigens keine Angst zu haben, eher vor den Schülern, die heute Abitur machen, morgen Politikwissenschaften studieren und morgen Gesetze erlassen, unter denen große Teile der Volksgemeinschaft zu leiden haben.

Ansonsten ist der eingespielte Titel wie immer TOP!

 
 
29 
 Januar 
 
2016

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Gedankenschau

 

Unter Bildungsniveau verstehe ich nicht die sprachliche Kompetenz der Muttersprache, noch die kognitive Durchdringung mathematischer Zusammenhänge, noch die Wissensanhäufung in Geistes- oder Kulturwissenschaften.
Bildung (engl. “education”) meint Er-Ziehung, das Hin-Ziehen zu Normen und Werten einer menschlichen Gemeinschaft bis hin zu deren Verinnerlichung (Internalisierung).

Erziehungsberechtigte als auch gesetzliche Vorgaben erfüllen in Anlehnung an Erich Fromm nur die temporäre Funktion, Verhaltensweisen wach zu halten und durch ständige Präsenz (Außenwirkung) strukturgebend eigenes Verhalten dahin langfristig zu “installieren”, das die inneren Moralvorstellungen zu einem Konsens mit dem äußeren moralischen Kodex führt.

Werden also gewisse Gesellschaftsregeln menschlichen Umgangs eingehalten, einem Normenkatalog gefolgt, so kann man auch bei einem Menschen mit einer geistigen Behinderung von einem hohen Bildungsniveau durchaus sprechen, wobei ein Akademiker mit sozial unverträglichem Verhalten in diesem Zusammenhang ein niedriges Bildungsniveau aufweist.