Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

2 
 Oktober 
 
2019

abgelegt in
Gedankenschau | Informatik

 

Das Zeitmanagement ist durchaus nicht zu unterschätzen, um die freien Ressourcen effektiv zu nutzen.

Und auch das “Klinkenpolieren” verschiedener Agenturen kann der Kinderbuchautor Michael Ende (“Die unendliche Geschichte”, “Ronja Räubertochter”) bestätigen:

“Erfolg ist eine Portofrage!”

Alfred Polgar, österreichischer Schriftsteller

 
 
8 
 Juli 
 
2018

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DICHTUNG Rainer Maria Rilke
LESUNG Oskar Werner
BEREITSTELLUNG LYRIK & MUSIK



Ich sehe den Bäumen die Stürme an,
die aus laugewordenen Tagen
an meine ängstlichen Fenster schlagen,
und höre die Fernen Dinge sagen,
die ich nicht ohne Freund ertragen,
nicht ohne Schwester lieben kann.

Da geht der Sturm, ein Umgestalter,
geht durch den Wald und durch die Zeit,
und alles ist wie ohne Alter:
die Landschaft, wie ein Vers im Psalter,
ist Ernst und Wucht und Ewigkeit.

Wie ist das klein, womit wir ringen,
was mit uns ringt, wie ist das groß;
ließen wir, ähnlicher den Dingen,
uns so vom großen Sturm bezwingen, –
wir würden weit und namenlos.

Was wir besiegen, ist das Kleine,
und der Erfolg selbst macht uns klein.
Das Ewige und Ungemeine
will nicht von uns gebogen sein.
Das ist der Engel, der den Ringern
des Alten Testaments erschien:
wenn seiner Widersacher Sehnen
im Kampfe sich metallen dehnen,
fühlt er sie unter seinen Fingern
wie Saiten tiefer Melodien.

Wen dieser Engel überwand,
welcher so oft auf Kampf verzichtet,
der geht gerecht und aufgerichtet
und groß aus jener harten Hand,
die sich, wie formend, an ihn schmiegte.
Die Siege laden ihn nicht ein.
Sein Wachstum ist: der Tiefbesiegte
von immer Größerem zu sein.

 
 
30 
 Dezember 
 
2016


 

Glück ist eine rationale Angelegenheit.
Liebe indessen nicht.

Glück hat Wegweiser an den kartografisch erfassten Pfaden.
Liebe lässt dich im Dunkelwald spekulativer Ahnungen stehen.

Glück und Liebe sind demnach genauso wenig ein Geschwisterpaar wie einerseits der unerschütterliche Glaube an ein höheres Ordnungsprinzip und andererseits die institutionalisierte Form tradierten Denkens davon, auch “Kirche” genannt.

Dass der Begriff “Glück” primär mit “Liebe” in Verbindung gebracht wird, ist wohl dem weitverbreiteten, hartgesottenen Volksglauben geschuldet.

Nicht aber die Liebe, sondern das Glück ist die oberste Kategorie, ist oberstes Prinzip und die Liebe lediglich eine Unterabteilung davon.

So konfus/diffus und vor allem mystisch umrankt die Liebe oft dargestellt wird, sie kann entgleiten, sie kann – mit Änderung der Bedingungsfelder, mit Verlagerung der Gelingensfaktoren – entschwinden.

Wahres Glück indessen ist konstant, ist handgreiflich/real und bedarf der Nahrung.
Erfolgserlebnisse sind die Nahrung.
Und Erfolg stellt sich dann ein, wenn das äußere Anforderungsniveau der sozialen Umwelt mit dem Leistungsniveau der inneren Welt übereinstimmt (Kohärenz).

Erfolgreiches Handeln hängt daher im hohen Maße von der Selbstwirksamkeit, von der persönlichen Einflussnahme, von den aktiven (Mit-)Gestaltungsmöglichkeiten ab.

Vielleicht ist Glück Liebe zu sich selbst, Liebe zu seiner inneren Natur und Entfaltung derer im Rahmen seiner Möglichkeiten, all seiner Gestaltungsmittel?