22 Juli 2017 | |
Ruhestatt
Deinem gleisenden Sonnentempel gleich,
strahlender Helios,
der nach weilender Siegesmacht
nachtesnahend nunmehr den matten Heldentod
blutzerfließend im finst’ren Schattenmeer erstirbt,
so lass der Seele wankender Säulenbau mir erbeben!
Lass die meinige Schmerzensglut
im heilenden Lebensschoße weiblichen Gefildes
in laut’ren Marmortränen sich ergießen
und Lind’rung widerfahren!
Lass schmiegender Hände Streicheswalten
die aufgescheuchten Seelenwogen
besänftigend mir ebnen!
Lass den fliederduften Haareswall
mich bergen in seinem schattigen Elysium,
entreißend dem irdischen Wahne,
des Schicksals rauer Odem!
Lass im flammenden Augenschein ruhenden Trostes
der Seele Einklang mich erlauschen
und dann in ihres Schoßes Purpurmantel,
seligste aller Stätten,
auf ewig mich versenken! [4]https://www.lyrik-klinge.de/wp-content/uploads/heimkehr_hans_adolf_buehler.jpg 441w" sizes="(max-width: 400px) 100vw, 400px" />
→ Eherne Welt
Fußnoten
13 August 2011 | |
Fliederdüfte strömten übers Land,
Rosenregen schmückte zart das Band
geflochtenen Bundes.
Zögernd glitt des Jünglings scheues Fleh’n
bangen Flugs von steiler Lippe Höh’n
erbebenden Mundes.
Landend im willigen Herzensbezirk
strebt’ er frohlockend mit Jubel empor,
paradiesisch besonnen.
Denn sie willigte ein
bei Mondenschein.
Priesterrede
Die prangendsten säumenden Gärten
der Jugend bewanderte Fährten
sind wahrlich jene,
die Euch noch hochbetaget
im greisen Geiste duftend mild verharren.
Wahret die Grenzen des Reichs Eurer Liebe!
Tauscht nie das fürstliche Mahl festen Bundes
gegen das Linsengericht loser Liebschaft.
Es sei Euch
das Tau des sicheren Hafens heilig,
die Woge der lüsternen See Euch Fluch.
24 November 1993 | |
Fliederdüfte strömen übers Land,
weil Ritter sein Prinzess’chen fand.
Abends um die … Stund’
glitt es zögernd über der Lippen Mund.
Er seine Liebe ängstlich ihr gestand,
doch sie willigte ein,
bei Mondenschein
geknüpft ist nun das Liebesband.
weil ein Herz das andere fand. [Nachtrag]
und sich inniglich verband [26.06.07]