29 Mai 2011 |
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Der Staatsmann
schwenkt behänd’ das Themenruder,
lenkt des Pfeiles vorgeschrieb’ner Bahn noch im Flug,
prägt mit Worthagel den Gesinnungsbruder,
kündigt -Heil versprechend- Engelsreden mit Lug.
Gedankenjongleur,
ein Silbendompteur,
Wörterprise lässt das Fade munden,
Satzgeschosse wuchten klaffe Wunden,
Seiten füllendes Wortgestriegel,
Bücher türmende Schwafelhügel.
Unermüdlich wälzet sich das Mühlenrad
immerdar im Geisteswind der Frömmigkeit.
3 Januar 2008 |
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Es naht sich wiederum mit Fasching die Zeit der sittlichen Entgleisung…
An Heilig Weihnacht mit des frommen Herzens hellstem Glockenspiele und allerfeinlichen Besinnlichkeit noch dem Himmel zugestrebt, wagt man sich nun mit dem Jahreswechsel im Sinneswandel mit “geiler Brust” (aus: “Die Räuber” von Friedrich Schiller) an den Abgrund moralischer Verwerfungen.
Zu keiner Zeit des Jahres werden mehr Kuckuckskinder ins geordnete Ehenest gesetzt als in dieser Narrenzeit.
Gespaltene Persönlichkeit?
Oder ist der Mensch nur ein Wesen, das die Extremerfahrungen sucht, um sich wiederum -für den Alltag gerüstet- auf ein gesundes Mittelmaß einzupendeln?