Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

11 
 Februar 
 
1995

abgelegt in
Reimgedichte

 

Sollt’ ich den säumen den nächtlichen Schlummer?
welcher verstößet er lässet vergessen welken des Tages Kummer!
Bescheret meiner Seele Fried!
Ich liebe des Nachtes süße Stille,
sie ist so linde, spendet Trost die Fülle,
so drum schließe ich meines des Äugleins Lid.

Und wieget mich manch’ süßer Traum
ins Land der “ewigen” Wonne
so schafft im Herzen sich dann Raum
die güldne Freudensonne.

Doch wenn der Morgen mir bricht an
es helle sonnt strahlt durchs Zimmerfenster
so wecken mich die Sorgengespenster
so ziehen mich in ihren Bann,
die totgeglaubten Sorgengeister und -gespenster.

Ob ich auf Erden je Ruhe fände,
ich leg’s, Herr Jesu, in Deine Hände.
Du vernimmst es, vernehmest auch quälende
Auch sind nicht verborgen, Dir meine Glaubensfragen,
die mich verzagen, die an mir nagen.
Erbarme Dich doch meiner Not,
so greif’ doch ein,
soll triumphieren denn der Tod?
Tilg’ mir die Pein!
Dann möcht’ ich weilen, und das fürwahr,
in Deinem Hause immerdar.

 
 
15 
 Januar 
 
1995


 

[ursprünglich kein Titel; 14./15.01.95 ???]

Schau’ ich des Nachts zum Himmel empor
wo einstens sang der Engelein Chor
vernehm’ ich viele tausend funkelnde Sterne
gleich Laterne an Laterne.
Sie funkeln leuchten wie Christen in der Weltennacht
das Licht ihres Herrn in die Finsternis gebracht.
Somit Daher sind Sterne, die strahlend schimmernd hellen
mannigfaltige Glaubensgesellen.
Oh, wenn ich nur ein Stern dort wär’ …,
– das ist mein oberstes Begehr.

Doch plötzlich zieht ein dunkles finstres Wolkenmeer
landeinwärts ganz geschwind’,
vernebelnfinstern den Blick zum Sternenheer,
die “Gläubigen” nun entschwunden sind.

Der Himmel ergrellt durch ein gleisend’ Gewittern,
ich zucke zusammen, muß bangend nun bangen und zittern.
Geöffnet sind die Himmelsschleusen,
es regnet hernieder in Massen.
Es donnert wie beim Krieg der Preußen
“Mein Gott, warum hast du mich verlassen!”

Die Sorgen nehmen Überhand
die einz’ge [einste] Freiheit wird gebannt
soll ich im Morast [Metrum -/] denn versenken?

Bin ich auf ewig denn jetzt verloren,
bin ich wurd’ ich zum Sterben auserkoren,
soll aus dem Todeskelche ich denn trinken?
Gebeugt dem Leid, dem Tod geweiht?

Um mir wird es immer düster
vernehme grausig des Todesgeflüster,
sollt’ ich die Sonne nimmer sehn
Was isset denn des Lebenssinn
mag “Sterben” sein “auch mein Gewinn”    [X-Markierung, weshalb auch immer]
oh, HERR, erhöre doch mein Fleh’n.

Soll ich im Trauertale wandeln
gebeugt vom Leid
dem Tod geweiht
erbitt’ ich doch Dein gnädig Handeln.

So fahr’ vom Throne denn hernieder
und stärke meine schwachen Glieder
auf daß ich frohen Mutes bin.
bevor des Todes’ Rachen mich verschlingt,
die Seel’ ins Totenreiche dringt,
laß’ es gescheh’n nach deinem Sinn!

Kaum diese Worte aus meinem Munde,
wird es vor meinen Augen kunde:

Es bricht brechen sich Bahn, die Macht Sonnenstrahlen
entrücken die Sorgen, verwerfen die Qualen.
Das Leben in mir neu pulsiert
die Angst, sie weicht, die Freud’ triumphiert:
“Güld’ner Morgen ist erwacht,
hat Hoffnung mir ins Herz gebracht.”

Die Vögel zwitschern in lieblichen Reigen,
die Blümlein sich dem Licht zuneigen
Gottes Schöpfung, sie lebt nun atmet auf ,
belebet nun den erquicket meinen Lebenslauf.

Der Sonnenball, Gottes ewige Güt’,
durchflutet nun tröstend mein Gemüt’, [das ‘e’ wurde gestrichen]
und streichelt sanft[das ‘e’ wurde gestrichen] mein Angesicht,
Tränen des Leids werden abgewischt.
Freudenströme in mir quellen
und mein Innerstes erhellen, [besser: Silberströme durchfluten …]

Ich bin von Neuem nun geboren,
zu als Gottes Kinde, bin auserkoren.
Darf wandeln nun nach Seinem Wort,
ER ist mein Hirte, ER ist mein Hort.
Und nach all’ den durchlebten Plagen,
kann darf mit Frohsinn ich jubelnd sagen:
“Weise Erkenntnis, die ich gewonnen:
Gott, der HERR, er ist vollkommen!”

 
 
9 
 Juli 
 
1993


 

Was soll’n mir die Mädchen und ihr Spiel ???

Sie reizen, sie lächeln, als ob ich ihnen nun gefiel !
Sie werfen mir schöne Äuglein entgegen,
sodaß ich erröte, ich bin ganz verlegen,
an ihren zarten schönen Blicken,
ja, da könnt’ ich mich erquicken !!!

“Doch halt !!! , mein Kind, sei stille,
erkennest du nicht der Mädchen Wille ???

Schaue tief in ihre Herzen
und vernimm, daß sie nur scherzen !!!
Ihr nettes, charmantes Sein
ist nichts anderes als trügerischer Schein.
Mit ihren zarten, schönen Blicken
wollen Sie einen anderen beglücken,
auch wenn sie [ die Blicke ] linde, sie gelten nicht Dir,
sie krönen einen anderen zum Kavalier !!!

Mögen auch süße ihre Stimmen klingen,
so wollen sie Dich doch verschlingen
und in ihrem Aufbegehren
wollen sie Dich ganz verzehren !!!

“Doch Herr, zu wem sollte ich gehen,
wer erhört mein ernstes Flehen ???

Ich weiß, dass du es bist allein,
du strahlend heller Gnadenschein !!!
Daß ich bei dir auch einst erflehend,
ein Mädchen, treu zur Seite mir stehend.
Und nun sol ich diese Mädchen meiden,
es bringt mir soviel Herzensleiden.

Sollte ich vor Sehnsucht sterben ?
Sollte ich vor Sehnsucht derben ?

 

” Oh, nein, mein Kind, hör’ mir zu
  bei mir allein, da findest du Ruh’,
  ich weis’ dir ein rechtes Mädchen zu.
  
  Eines, das dir auserkoren,
  das für dich nun ward geboren.
  Dessen Wandel hier auf Erden,
  mir zur Wonne, Dir zum Gefährten.
  
  Einmal wird sie dir erscheinen,
  dann verstummet all’ dein Weinen.
  Deine Trauer wird in Freude verkehrt
  Frohsinn in dein Herz einkehrt.
  
  Doch bis dahin , harre des Herrn !!!
  der erhört dein Rufen gern …