Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

13 
 Juli 
 
1993


 

Du Röslein auf der lichten Aue,
was flüstert mein Herz, wenn ich dich schaue :

” Diese güldne, zierliche Pracht,
  ist einer Prinzessin würdigen Tracht !
  Oder ist sie nur ein Trugbild,
  das der Wirklichkeit garnicht gilt ! “

 
Doch was stehe ich hier abseits gelegen,
auf des sicheren Pfades Wegen !
Zumal die Sonnenwärmeglut hat mich erdrückt,
da die Mittagsstund’ ist nähergerückt !

Zu entrinnen der Tagesschwüle,
möcht’ ich mich flüchten in die Schattenkühle.
Zur Seite des Rosleins, das wäre gelinde,
dort weht ein kühler, frischer Winde !

Ja, da isset auch erfüllt die Luft,
gewürzet mit dem Rosendüft !

” Laßt uns weilen an diesem Orte
  zu lauschen der rauschenden Blätter Worte ! “

 
” Mein Kind, warum hast du das Gebot deiner Mutter verlassen,
  und tuest die Zucht des Vaters hassen ???
  Du wandelst nicht auf rechten Wegen,
  Du seist dem Kummer nun unterlegen !!! ”

 
Die Röslein, auch wenn sie schöne blüh’n,
      so haben sie doch Dornen !!!    ( Okt. 1993 )