Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

29 
 April 
 
2015


 

Mitunter aus diesem Grund habe ich die GeGo verlassen, weil sich der Lobpreis Gottes auch in der Achtung seiner gottgewollten Mitgeschöpfe abzeichnen sollte. Irgendwie scheint das von Gott gegebene Gewissen in mir aufzubegehren. Wieso gab Gott mir dann ein Gewissen und eine Großhirnrinde, die über moralische Handlungem mich reflektieren lässt? Verstandeseintrübung durch Satan scheint mir in diesem Punkt auch nicht als Erklärungsursache zu genügen… zu einfältig, zu schwarz-weiß in einer bunten, komplexen Realität.

 
 
1 
 April 
 
2012

abgelegt in
Christentum | Gedankenschau

 

„Alle Geschöpfe der Erde fühlen wie wir. Alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir.
Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir.
Also sind sie uns gleichgestellte Werke des allmächtigen Schöpfers,
unsere Brüder.“

„Wehe dem Menschen,
wenn auch nur ein einziges Tier im Strafgericht Gottes sitzen wird.“

Franz von Assisi
italienischer Bettelmönch und Ordensgründer

 
Genau aus diesem (und anderen Gründen) bin ich nicht mehr in der Kirche.
Jeder Christ hat einen Fernsehen und bekommt das Leid der Tierhaltung und Tiertransporte ins Wohnzimmer getragen.
Wieso quälen dann Christen die Mitgeschöpfe Gottes indirekt durch den Verzehr (Angebot und Nachfrage sind die Marktgesetze) zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse (Ghandi)?
Ja, ja, ich weiß, Ghandi war Hindu und KEIN Christ, aber wie soll ich diese Unsitte der Tierhaltung und Tiertötung einem konvertierungsfreudigen Hindu erklären.
“WIR leben unter der Freiheit (NT) und nicht mehr unter dem Gesetz (AT)!” *räusper*

“Du sollst nicht töten!”
Wo hört das Leben auf, wo fängt der Tod an? Wer zieht diese Grenze? Der Mensch?
Du kannst mich jetzt auch gerne ent-freunden, ist mir auch egal.
Oder diesen Artikel wegklicken wie ein wahrheitsbezeugender Doku-Fernsehkanal.
Mein Jesusbild und der Frohen Botschaft entspricht als Ex-GEGO-ler eh nicht mehr dem damaligen.

“Doch Abraham sagte zu ihm: Wenn sie auf [die allgemein gültigen Gesetze] und [den täglichen Nachrichten] nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Tieren sprechen könnte, um das Leid zu klagen (in Anlehnung an: Lk 16,31).”

 
 
23 
 Dezember 
 
1996


 

[an T.A. anläßlich ihres verlorengegangenen Gitarrenstöpsels am 23.12.96; original belassen, keine metrische Glättung]

Und wie, alles OSRAM, mein immerleuchtendes Glühwürmchen !!!

Laut deinem drängenden Geheiss,
mein 39-pferdestarkes Fahrgestüt
zu durchforsten, hab’ ich mit Bienenfleiss,
mich abgerackert, abgemüht,
um den entschwundenen Gegenstand,
Deiner Obhut davongerannt,
entlaufen deiner zarten Hand,
im Tageslichte aufzuspüren,
weil im nächtlichen Gewand,
des gestrigen Abends, von Finsternis übermannt,
jegliches Suchen keinen ersehnten Lohne fand.

Nun ja, wie auch immer,
zu meinem Bedauern kam es schlimmer:
Denn als ich siegesgewiss
mit geballter Stärke
kühn antrat das besagte Werke
trotzend jeglichem Hindernis
und die Autotür aufriss,
schlug der Dunst verfloss’ner Nachtfahrt
rauhe mir ins Angesicht
doch mit würziger Luft gepaart,
durch der Frauen Wölkchen lind verricht’.

Gleichfalls nehm’ [nahm] ich Botschaften gewahr,
auf angehauchter Scheibe,
rückend mir zu Leibe,
und Sinngehalt wird offenbar.

Desweiteren versuchte ich mit schweifendem Blicke,
mit höchster Sorgfalt und detektivischem Geschicke,
Deinem entfleuchten “Stöpsel” zu ertasten,
doch all’ mein Hasten, ohne Rasten,
das Gliederausrenken,
und dabei den Sitzbezug mit Geifer tränken,
ebenso – bedingt durch beklemmende Enge -,
das Verkrampfen etlicher Muskelstränge,
wurd’ nicht belohnt,
vielmehr nun Enttäuschung in mir thront:
Ich armer Tropf mit gesenktem Kopf
bekenne ohne Wortschwall, kurz und bündig:
Verzeih’, ich wurd’ Deiner Sache leider nicht fündig…