1 Mai 2018 |
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Got des gebändigten und läuternden Feuers
MUSIK
Wolfgang Amadeus Mozart [2]Klavierkonzert Nr. 20 in D minor, KV 466, Romanze
Die Wirkungsstätte des
Zenon von Kition [3]Zenon lehrte, dass es Ziel des Menschen sein müsse, tugendhaft zu leben und nicht seinen Begierden nachzugeben (die Kathēkon-Lehre); den Wechselfällen des Lebens müsse man mit einer souverän-gelassenen, philosophischen, eben „stoischen“ Haltung ruhig begegnen.Das wichtigste Ideal seiner Philosophie ist die Apatheia, die er „die Abwesenheit von Affekten“ nannte. Sie ist nach Zenon am besten zu erreichen durch Indifferenz gegen Schmerz und Lust gleichermaßen. Durch Kontrolle der … Continue reading
Stiller
im milden Geisteswind
göttlicher Ahnung,
scheint unberührt
vom Wogen weltlichen Treibens [4] “der geschäftige Markt” – Friedrich Schiller
dein erhabener Wolkenbau.
Im trauten Schatten
schmiegen Gerankes
roser Geistesblüte
ruhet der Grundfeste Sockel [5]Die Plinthe, eine untere quadratische Platte, verteilt die Last der Säule auf eine größere Grundfläche. Die Plinthe ist in seltenen Fällen mit Ornamenten oder Blattmotiven verziert.
marmorbleicher Schöne,
verjüngt in kühler [6]kühner Betrachtung
sich der lebensmatte Blick,
hochstrebend
zu weitem Bogenschwung
ionischer Säulen.
Und demutsvoll, nun still ergeben, [7]sich einfügen in den Naturkreislauf
glimmt der Sinnesfreuden Opferbrand [8]Affektkontrolle
in heiliger Feuerschale,
entsteigt der Myrte Wohlgeruch
wie heit’rer Lüfte Taubenflug
mit hoffnungsfroher Schau
zum allversöhnend Göttervater.
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Der Arkadengang stoischer Siegessäulen
Aus den Briefen Epiktets
an Lucius Flavius Arrianus [9]Zusammenfassung aus: “Handbüchlein der Moral”
Verlage: Ad Fontes, Reclam, Anaconda
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→ Zenons Wandelhalle
Fußnoten
2 August 2017 |
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Bittgesuch
Mir grauet vor der Sterne grausem Geschick,
wenn ihres leuchtenden Geheißes dort am Himmelsgewölb’
sie fernen Tages nicht mehr mächtig,
dass sie zu feinem Sternenstaub zerrieben,
von Zeus, dem schicksalsfordernden Göttervater!
Dass jäh erlöschend sie zerbersten
an Pegasus’ glühendem Wirbelhuf,
weil sie mit mattem Schein
die nieder’n Erdenbürger nicht beglücken
und drum dem Sternenzelt entweichen müssen.
Oh, Hades,
lasse drum ab von Ihr [3]seine Gattin Eurydike,
der Schönheit liebstes Kinde,
die reich beschenkt an Geistesgaben.
Verbann’ mich nicht von ihrem Sternenzelt,
das lieblich prangt im lauen Abendschein
entfloh’ner Sommernächte.
Wes hehren Geistes Firmament
sollt’ sonst ich denn bestirnen
im ewigkreisenden All?
Lass’ mir die Heimstatt in ihrem Ätherreich,
lass mich leuchten!
Denn siehe,
wie das schnaubende Musenross
als strenger Himmelswächter
schon scharrend auf Erlöschung sinnt.
→ Eherne Welt
Fußnoten
13 August 2011 |
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Was soll der Götter laun’sches Narrenspiel,
das unentwegt mit heißem Lustgefühl
begehrt, dem siechend’ Erdensohn zu drängen?
Kühlt sich des Zeuses Brust, die ruhmerglühte,
mit Tränenflut menschlicher Trauergesängen?
Füllst Du, Poseidon, denn die Weltenmeere trübsals-
erpicht mit Menschenzähr’ um Menschenzähre?
Raubst Helios Du das Lächeln Deiner Siegesstrahlen
von dem erlosch’nen Augenlicht gefall’ner Helden
in rauer Heeresschlacht, um fremdbeprunkt zu prahlen?
Trittst, Chloris Du, hinzu, um reinlich nun der Rosen
Gewand im Pril verfloss’nem Streiterblut zu tränken?
Oh, soll doch an des Aulis’ Strande Abendhimmel
sich Helios Götteraug’ ins schwarze Weltmeer senken
und Nyx mit finst’rem Blick allmählich nachten!
Des Leidgeplagten tränbegoss’nes Trachten
ängstigt nicht der eise Würgegriff,
nahen Todes glatter Lanzenstich
lüstern in die matte Brust gerammt,
ja, löscht nichts, was eh’ schon ward verflammt.
Wähne dich glücklich, oh eitles Herrschergeschlecht, denn erhaben
thronest du! Siegesgewiß waltet dein Zepter der Macht,
teilst mit der Themis entheiligtem Schwert der Gemeinen
Länderbesitz und beglückst Fürstenverwalter damit.
Zwingst des Menschen geschändetes Haupt unters Joch des verhängten
Frones und nährest dich wohl von der Gepeinigten Müh’.
Harre drum, Musensohn, fröhlich der kommenden Tage. In Bälde
endigt der Willkür Regent, sprengt deiner Ketten Gewalt.
Denn deiner Freiheit ermatteter Flügel, er schlägt kühn zu seiner
Zeit und trägt dich getrost hoch zu der Träume Palast.