8 Januar 2012 |
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da die Vernunft noch träumte,
und der Traum dachte,
da Wissenschaft und Poesie
die beiden Flügel der menschlichen Weisheit waren.”
Im oben erwähnten Zitat und weiteren Denkansätzen des Empedokles drängen sich mir unweigerlich Analogien zum Schachspiel auf:
Empedokles | Schachspiel |
“…da Wissenschaft und Poesie die beiden Flügel…” | → Wissenschaft (Königsflügel) → Poesie (Damenflügel) |
Zurückführung alles Seienden auf eine grundlegende Mannigfaltigkeit von vier Elementen: Feuer, Erde, Wasser, Luft bzw. die Beschaffenheiten heiß, trocken, feucht, kalt. Die vier Elemente sind „Wurzelgebilde“ (rhizomata). |
Erweiterung der 4-Elemente-Lehre um die 5-Elemente-Lehre. |
Eine Mischung der Elemente und kreative Zusammensetzung ergeben die Stoffe. | → Elemente: Wasser (A- und B-Linie), Holz (C- und D-Linie) → Elemente: Feuer (E- und F-Linie), Erde (G- und H-Linie) |
28 Dezember 2011 |
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Mit gelben Birnen hänget
Und voll mit wilden Rosen
Das Land in den See,
Ihr holden Schwäne,
Und trunken von Küssen
Tunkt ihr das Haupt
Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm ich, wenn
Es Winter ist, die Blumen, und wo
Den Sonnenschein,
Und Schatten der Erde ?
Die Mauern stehn
Sprachlos und kalt, im Winde
Klirren die Fahnen.
Textdichter | Friedrich Hölderlin | |
Lesung | Martin Feifel |
7 Mai 1996 |
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Der grauen Fassade verblaßter Verputz,
teilweis’ abbröselnd und behaftet mit Schmutz,
schaut gar zu kärglich drein.
Verstaubte Nischen und knarrende Türen
Kältebezwingung durch stetes Feuerschüren,
bestätigt mir den äußeren Schein.
Zwar sind die modrigen Betten,
holdesame Ruhebetten,
doch versponnene Toiletten,
und darauf könnt’ ich wetten,
sind nicht gepflegt seit Tag und Jahr
gleich dem restlichen Mobiliar.
Das Mahl ist akzeptabel, delikatös,
das Dessert, weniger pompös,
und die Atmosphäre in abendlichen Stunden
wird von mir als ergötzlich empfunden.