Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

5 
 April 
 
2017

abgelegt in
Gedankenschau

 

Die letzten Tage (Samstag – Mittwoch) stand er jeden Morgen an meiner Bettkante: Action Jackson!

“Verschwinde gefällig aus meinem Alptraum!”, doch jener Unhold schleifte mich von einer Veranstaltung zur anderen.

Naja, so schlimm war es wiederum auch nicht.
Trainingswohnung von Montag auf Dienstag war o.k. und die gestrige Abendveranstaltung in Stuttgart (“Tanz der Vampire”) mit den SchülerInnen der BSS und Schülerinnen der BVE war für mich ein gelungener Spagat zwischen Oper und moderner Filmmusik/-inszenierung.

Allerdings hatte ich mir wohl einen Magen-Darm-Infekt eingefangen und legte mich am Donnerstag Mittag gleich nach der Schule ins Bett, schlief durch (mit 2-stündiger Columbo-Unterbrechung), um am Freitag noch das Schülerbistro mitzugestalten.

 
 
20 
 Oktober 
 
2012


 

DICHTUNG Heinrich Heine
LESUNG Ulrich Matthes


 

Denk ich an Deutschland in der Nacht,
Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
Ich kann nicht mehr die Augen schließen,
Und meine heißen Tränen fließen.

Die Jahre kommen und vergehn!
Seit ich die Mutter nicht gesehn,
Zwölf Jahre sind schon hingegangen;
Es wächst mein Sehnen und Verlangen.

Mein Sehnen und Verlangen wächst.
Die alte Frau hat mich behext,
Ich denke immer an die alte,
Die alte Frau, die Gott erhalte!

Die alte Frau hat mich so lieb,
Und in den Briefen, die sie schrieb,
Seh ich, wie ihre Hand gezittert,
Wie tief das Mutterherz erschüttert.

Die Mutter liegt mir stets im Sinn.
Zwölf lange Jahre flossen hin,
Zwölf lange Jahre sind verflossen,
Seit ich sie nicht ans Herz geschlossen.

Deutschland hat ewigen Bestand,
Es ist ein kerngesundes Land,
Mit seinen Eichen, seinen Linden,
Werd’ ich es immer wiederfinden.

Nach Deutschland lechzt ich nicht so sehr,
Wenn nicht die Mutter dorten wär;
Das Vaterland wird nie verderben,
Jedoch die alte Frau kann sterben.

Seit ich das Land verlassen hab,
So viele sanken dort ins Grab,
Die ich geliebt — wenn ich sie zähle,
So will verbluten meine Seele.

Und zählen muß ich — Mit der Zahl
Schwillt immer höher meine Qual;
Mir ist, als wälzten sich die Leichen,
Auf meine Brust — Gottlob! Sie weichen!

Gottlob! Durch meine Fenster bricht
Französisch heitres Tageslicht;
Es kommt mein Weib, schön wie der Morgen
Und lächelt fort die deutschen Sorgen.