28 April 2019 | |
des Wittumspalais der Herzogin Anna Amalia
Ariel
MUSIK
Felix Mendelssohn Bartholdy [2]Violin Concerto – I. Allegro, Op. 64
Anmutig:
» Sind Sie Vogelfreund, mein Bester,
und sorgten väterlich mit dieser Stange
für einen Halt zum Bau der Schwalbennester? « [3] aus: “Cyrano von Bergerac” von Edmond Rostand
Dem Lüftebezwinger [4] dem erdgeborenen Lüftebezwinger // Himmelsstürmer
So steig’ doch hernieder
vom dunstgestad’nen [5]dunstgestad’nen Ätherblau [6]Wonneblau, Träumerblau
stets kreisender Gedankenschau,
des wolken Worts Gestaltenbau [7]der Wolken Spiel Gestaltenbau
durch heit’ren Geistes Winde milden Widerstreit.
Und neig’ dein Gefieder
hinab zur sich’ren Erdenfeste,
befleißender zum Vogelneste
im traulich heimischen Geäste
der deiner nunmehr zu bewohnten [8]gefußter Wirklichkeit.
Erfreu’ dich wieder
nie müder Lieder [9]ätherisch-himmlisch; Lider: irdisch, erdgebunden
nach sphärischer Reise
im irdischen Kreise!
So steig’ doch hernieder
vom dunstgestad’nen [5]dunstgestad’nen Ätherblau [6]Wonneblau, Träumerblau
stets kreisender Gedankenschau,
des wolken Worts Gestaltenbau [7]der Wolken Spiel Gestaltenbau
durch heit’ren Geistes Winde milden Widerstreit.
Und neig’ dein Gefieder
hinab zur sich’ren Erdenfeste,
befleißender zum Vogelneste
im traulich heimischen Geäste
der deiner nunmehr zu bewohnten [8]gefußter Wirklichkeit.
Erfreu’ dich wieder
nie müder Lieder [9]ätherisch-himmlisch; Lider: irdisch, erdgebunden
nach sphärischer Reise
im irdischen Kreise!
→ zu Mnemosynes Geleit
→ Pygmalions Werkstatt
→ Pygmalions Werkstatt
Fußnoten
21 März 2018 | |
DICHTUNG | Johann Wolfgang von Goethe | |
LESUNG | Fritz Stavenhagen |
Edel sei der Mensch,
Hilfreich und gut!
Denn das allein
Unterscheidet ihn
Von allen Wesen,
Die wir kennen.
Heil den unbekannten
Höhern Wesen,
Die wir ahnen!
Ihnen gleiche der Mensch!
Sein Beispiel lehr uns
Jene glauben.
Denn unfühlend
Ist die Natur:
Es leuchtet die Sonne
Über Bös und Gute,
Und dem Verbrecher
Glänzen wie dem Besten
Der Mond und die Sterne.
Wind und Ströme,
Donner und Hagel
Rauschen ihren Weg
Und ergreifen
Vorüber eilend
Einen um den andern.
Auch so das Glück
Tappt unter die Menge,
Faßt bald des Knaben
Lockige Unschuld,
Bald auch den kahlen
Schuldigen Scheitel.
Nach ewigen, ehrnen,
Großen Gesetzen
Müssen wir alle
Unsreres Daseins
Kreise vollenden.
Nur allein der Mensch
Vermag das Unmögliche:
Er unterscheidet,
Wählet und richtet;
Er kann dem Augenblick
Dauer verleihen.
Er allein darf
Den Guten lohnen,
Den Bösen strafen,
Heilen und retten,
Alles Irrende, Schweifende
Nützlich verbinden.
Und wir verehren
Die Unsterblichen,
Als wären sie Menschen,
Täten im großen,
Was der Beste im kleinen
Tut oder möchte.
Der edle Mensch
Sei hilfreich und gut!
Unermüdet schaff er
Das Nützliche, Rechte,
Sei uns ein Vorbild
Jener geahneten Wesen!
20 August 2016 | |
Waldesnacht, du wunderkühle,
Die ich tausend Male grüß’,
Nach dem lauten Weltgewühle,
O wie ist dein Rauschen süß!
Träumerisch die müden Glieder
Berg’ ich weich ins Moos,
Und mir ist, als würd’ ich wieder
All der irren Qualen los.
Fernes Flötenlied, vertöne,
Das ein weites Sehnen rührt,
Die Gedanken in die schöne,
Ach! missgönnte Ferne führt.
Laß die Waldesnacht mich wiegen,
Stillen jede Pein!
Und ein seliges Genügen
Saug’ ich mit den Düften ein.
In den heimlich engen Kreisen,
Wird dir wohl, du wildes Herz,
Und ein Friede schwebt mit leisen
Flügelschlägen niederwärts.
Singet, holde Vögellieder,
Mich in Schlummer sacht!
Irre Qualen, löst euch wieder;
Wildes Herz, nun gute Nacht!
Textdichter | Paul Heyse | |
Lesung | Gedichtvortrag |