Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

8 
 Oktober 
 
2009

abgelegt in
Arbeit am Blog

 

Streifzüge lichter Dichtermomente

Der Blog skizziert meine dürftige Gedankenschau im Alltagsleben, leidige Experimental-Lyrik, knittelversbehaftete Reimgedichte, ungeübte Schritte im freien Versmaß, bemühte Hexameterdichtung, meist bildüberladene Elegiendichtung, gewagte Versuche im Prosa-Stil, mühsiges Schreiben von Theaterstücken, Schachpartie-Vertonungen usw.
Ich betrachte den Blog nicht als vorzeigbares, rein produktorientiertes Ergebnis, sondern als dokumentierter (Entwicklungs-)Prozess meiner Schreib(un-)fähigkeiten.

 
 
22 
 Februar 
 
2008

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Gedankenschau

 

NEIN, die gibt es nicht!

Zumindest funktioniert Lyrik nicht so wie ein herkömmlicher Getränkeautomat diverser Erfrischungsgetränke:

Man investiert eine Münze in den dafür vorgesehenen Einwurfschlitz, drückt mit entschlossenem, ausgestrecktem Zeigefinger die Taste des Getränks seiner Wahl und ist binnen Sekunden nach lautbarem Poltern des “Schatzes” durch das mechanisierte Eingeweidesystem glücklicher Empfänger desselbigen.

Manch einer denkt sich, dass SO auch das Schreiben funktionieren müsse:
Man investiere in seiner freien Zeit ein paar Gedankeneinwürfe ins Reich seiner Phantasie, wähle entschlossen mit einer gewissen Kraftanstrengung die Textart (Lyrik, Prosa) und erhoffe binnen kurzer Zeit vom stillen Getriebe des Geistes einen Auswurf, mehr noch, “einen großen Wurf innerhalb der Weltliteratur”.

Doch der menschliche Geist folgt nicht den Gesetzen der Mechanik, selbst ein paar Tritte versetzen den trägen Geist nicht in Bewegung.

Genauso wenig wie Lyrik mit Limonade verglichen werden möchte.

Lyrik ist mehr als ein abgefülltes, zuckerhaltiges, aromatisiertes Sprudelwässerchen.
Lyrik ist edler Rebensaft ohne Konservierungsstoffe, ohne kitschiger Überzuckerung mit Prickelgarantie.
Lyrik will sich angebaut wissen, will sich geerntet, will sich ERLESEN und gekeltert fühlen und will gelagert werden, um seine vollste Entfaltung sinnlichen Genusses zu erlangen.

Lyrik braucht Zeit.
Schon seit jeher.

 
 
20 
 Februar 
 
2008


 

Zu meiner allgemeinen Verwunderung verlangte meine Mutter heute Abend dürstend nach der Ballade “Ballonfahrer Jean und Flieger-Horst”, die ich ihr am Sonntag schon einmal auf YouTube gezeigt hatte.
Ulf sprach sich ja auch schon löblich zu diesem Schmankerl aus.

Dieser Text ist eine echte Perle und ein ruhender Pol in den oft zu hastig vorgelesenen Slamtexten.

Kein minderer als Karsten Hohage alias Grohacke war der Verfasser des Textes, den er auch mit deutsch-französisch wechselndem Akzent vortrug.