Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

12 
 Juli 
 
2012

abgelegt in
Gedankenschau

 

Zwei Schülerinnen drucken ein Farbbild am PC aus, auf dem sie umarmend als gute Freundinnen mit Brust- und Kopfpartie abgebildet sind.

Eine der Schülerin: “Wir drucken uns jetzt [mit dem Drucker] ganz groß [im Querformat] aus!”
Meiner Wenigkeit (den Raum betretend und mithörend): “Ich wusste doch, dass ihr schon immer ganz groß rauskommen wolltet!”
Schülerin lächelt.

 
 
18 
 März 
 
2008

abgelegt in
Gedankenschau

 

Mahnende Worte des Alten Fritz zur deutschen Demokratie

Hmm, ob Friedrich Schiller (1759-1805) als Zeitgenosse des Alten Fritz (1712-1786) genauso wie auf nachfolgendem Video empfunden hatte, wage ich zu bezweifeln.

Bei Glorifizierungen vergangener Zeiten, bei nostalgischen Anwandlungen jeglicher Art (damit meine ich auch den allerorts verehrten Mittelalter-Kult) sollte man vieles mit nüchternem Blick relativieren.
Harte Gesellschaftsrealitäten nehmen in der Retroperspektive oft weichere, anpreisende Konturen an und lassen -mehr noch WOLLEN- wahre Verhältnisse meist verkennen.

Gerade in seinem Theaterstück “Die Räuber” (1782) übte Schiller heftigste Kritik am damaligen Feudalsystem mit der für Sturm-und-Drang-Verhältnisse typisch rohen Sprachgewalt.
Entsprang in diesem wütendem Aufschrei alles Schillers Erfindungsgabe?
Wohl kaum…

 

 
 
2 
 Dezember 
 
2007

abgelegt in
Gedankenschau

 

Man mag mich hier mit meinen 33 Jahren vielleicht als “alter Knacker mit Wahnvisionen” ablächeln, aber ich nehme den Medienkonsum immer ernster.

“Der Mensch ist, was er isst” und das beziehe ich auch auf den Medienkonsum.
Das, was wir als “geistige Kost” zu uns nehmen, prägt uns in unserem Wesen und daher meide ich derartige “Low-Cost”-Sendungen, die nur auf Einschaltquoten erpischt sind.
In dieser Zeit des Verzichtes könnte man vorzugsweise doch lieber ein gutes Buch lesen oder einen guten DVD-Film (mit Horizonterweitung und nicht nur große Bildschirmdiagonale) ansehen.
Wie weit müssen wir noch zu einer Fun-Gesellschaft mit amerikanischem Vasallentum verkommen? Mir grauet …

So … jetzt könnt ihr mich als Moralapostel steinigen und der mit dem niedrigsten Satisfaction-Grad werfe den ersten Stein. Ich will frei mein Haupt ihm bieten oder die Brust, falls eine klassische Steinigung vorliegt.

Man sagt, eine Regierung sei nur so gut wie ihr Volk, das sie wählt.
Ich sage, eine Sendung ist nur so anspruchsvoll, wie das geistige Niveau der Menschen, die sich hierzu den Fernseher einschalten.
Angebot und Nachfrage regeln eben das Fernsehprogramm.
Damit stemple ich jetzt nicht die Zuschauer gänzlich zu Deppen ab, wohl aber ihre Bereitschaft, ihre Ansprüche so weit runter zufahren und sich mit derartig geistigem Unrat zufrieden zu geben.

Wieso hat uns Mutter Natur/Gott denn dann mit einem überdurchschnittlichen Großhirn ausgestattet?
Die Griechen meinten, um durch die Oberflächenvergrößerung die Körpertemperatur zu regulieren. So wird es wohl auch sein…

Oder nicht?
Aus gutem Grunde hat der afrikanische Elefant große Ohren, nicht um besser zu hören, sondern um über diese Oberfläche überschüssige Körperwärme abzugeben.
Hier gilt zumindest nicht : “Wer Ohren hat, der höre” (Matthäus 11,15).

Und was für den Elefanten gilt, scheint auch zuweilen bei der Gattung homo sapiens zuzutreffen: reine Körpertemperatur-Regulation!