Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

25 
 Dezember 
 
2018

abgelegt in
Buddhismus
 
 
8 
 Juni 
 
2011


 

Hier, von diesen Naturprodukten umgeben,
sitze ich oft stundenlang und meine Sinne schwelgen
in dem Anblick der empfangenden und gebärenden Kinder der Natur.
Hier verhüllt mir die majestätische Sonne
kein von Menschenhänden gemachtes Dreckdach,
der blaue Himmel ist mein sublimes Dach.

Wenn ich am Abend den Himmel staunend betrachte
und das Heer der ewig in seinen Grenzen
sich schwingenden Lichtkörper, Sonnen oder Erden genannt,
dann schwingt sich mein Geist
über diese soviel Millionen Meilen entfernten Gestirne
hin zur Urquelle, aus welcher alles Erschaffene strömt
und aus welcher ewig neue Schöpfungen entströmen werden.

Wenn ich dann und wann versuche,
meinen aufgeregten Gefühlen in Tönen eine Form zu geben –
ach, dann finde ich mich schrecklich getäuscht:
Ich werfe mein besudeltes Blatt auf die Erde
und fühle mich fest überzeugt,
daß kein Erdgeborener je die himmlischen Bilder,
die seiner aufgeregten Phantasie in glücklicher Stunde vorschwebten,
durch Töne, Worte, Farbe oder Meißel darzustellen imstande sein wird.

 
 
15 
 Februar 
 
2008


 





 
Wieso ich für meinen Blog das Theme “Painted Desert” gewählt habe?

Lawrence von Arabien, ein Brite und glühender Freund der Araber, wurde einmal die Frage gestellt, was er an der Wüste so interessant fände.
Seine Antwort war simple: »Weil sie sauber ist!«

Und gerade darin sehe ich auch das Besondere an diesem doch so reizarmen und kargen Landstrich, weil er »sauber« ist, weil er »rein« ist von all dem oft wirren Alltagslärme, vom geschäftigen Getriebe der Welt.

Weil es in dieser Stille gestattet ist, in Besinnung zu sich selbst zu kommen und jeglicher kultureller Errungenschaft, jedem Aufgebot an Menschengetümmel entschlagen ist.

Der Wüste wohnt meditativer Charakter inne, ein Ort der Transzendenz, der inneren Einkehr.

Nicht umsonst zog es die Propheten des Alten Testamentes in diese Einöde, um sich für den an sie ergangenen Sendungsauftrag vorzubereiten.
Selbst Jesus durchschritt vor seinem öffentlichen Wirken die Wüste und rüstete sich geistig.

Die Wüste als Schmelztigel besitzt Läuterungscharakter, entschlackt von Alltagsrückstanden, lässt Kräfte sammeln, sich neu ausrichten.

 




 
Wie das Volk Israel, das durch Selbstanmaßung Gott lästerte, 40 Jahre durch die Wüste ziehen musste, um einen Prozess der Reinigung zu erfahren, so finde auch ich mich auf meinem “Wüsten-Blog” dem Prozess ständiger Reinigung unterworfen.

Täglich neu will ich ihn entschlacken, meinen Schreibstil von allem Derben, von allem Nichtigen und sinnlos dahin schwafelndem Redeschwall.
Möchte mich sammeln, besinnen, neu ausrichten.