Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

23 
 April 
 
2017

abgelegt in
Gedankenschau

 

Gut, dass morgen die Schule wieder beginnt.
Zwei Wochen allein in Buchen sind genug, obwohl ich viel Zeit zum Nachdenken hatte auf teilweise weit anlegten Spaziergängen durch die Wälder von Hollerbach, bin ich morgen wiederum froh, menschlichem Antlitz zu begegnen mit realen Gesprächspartnern.
Die Osterferien waren andererseits auch eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

 
 
1 
 Dezember 
 
2016

abgelegt in
Buchen | Gedankenschau

 

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Der Mensch wird am Du zum Ich!” [1]Martin Buber

Und der Mensch kann am Ich(-Monolog) zum Wir(schizophrenen Wesen) werden, um sich selbst einen Dialogpartner zu erschaffen.
Soweit soll es aber nicht kommen.

Nachdem ich die vergangenen (auch durchaus anstrengenden) drei Wochen alleine im kalten Buchen verbracht habe, werde ich den 2. Advent wieder mich menschlicher Gemeinschaft auf heimatlicher Erde anschließen, mich im angenehmen Bad warmer Jugenderinnerungen gesund baden.

Denn o saget, wo lebt menschliches Leben sonst,
Da die knechtische jetzt alles, die Sorge, zwingt? [2]aus: “Die Liebe” von Friedrich Hölderlin

Schließlich habe ich mich mit meinem Hausrat ordentlich ausgequatscht und bedarf nunmehr menschlichen Antlitzes.

Fußnoten[+]

 
 
18 
 August 
 
2015

abgelegt in
Gedankenschau

 

Bleibend ist nichts mehr, es irrt selbst in dem Busen der Gott.
Aus dem Gespräche verschwindet die Wahrheit, Glauben und Treue
aus dem Leben, es lügt selbst auf der Lippe der Schwur.

Aus: “Der Spaziergang” (Friedrich Schiller)

Wie muss sich wohl ein Alexandriner mit Zäsur fühlen?
Ich weiß es…

Die kärgliche Armut geistiger Besitztümer ließe sich durch Bücher mindern. Jene könnte man laut Kafka auch notfalls selber schreiben.

Kärglicher als die Armut selbst sind indes die zunehmend abnehmenden theuren Gespräche mit menschlichem Antlitz, der warme Blicketausch, der gleichfühlende Herzenspuls, der sich findende Einklang vom Weltlärm aufgeschreckter Seelen.
Doch woher nehmen?

Weh mir, wo nehm’ ich, wenn
es Winter ist, die Blumen, und wo
den Sonnenschein,
und Schatten der Erde?
Die Mauern stehn
sprachlos und kalt, im Winde
klirren die Fahnen.

Aus: “Hälfte des Lebens” (Friedrich Hölderlin)

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Aus: “Herbsttag” (Rainer Maria Rilke)