Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

27 
 Februar 
 
2024

abgelegt in
Tage in Weimar

 

Günstige Merkmale einer Museumsführung

  • Vortragsorganisation: Analog zum Loci-Raumsystem fungieren die einzelnen Museumsräume als Speicherräume, die in einer bestimmten Route abgelaufen werden, somit die Gesprächsinhalte verorten und chronologisch organisieren
  • Verhältnis zu den Kunstobjekten: Nebst dem ästhetischen und historischen Bezug der anschaulichen Exponate tritt beim Vortragenden insbesonders auch ein affines, geradezu vertrautes Verhältnis ein
  • Rollenübernahme: Der Museumsführer fungiert als eine Person aus dem sozialen Umfeld der vorzustellenden Kunstobjekte, z.B. als Familienangehöriger, Freund, Sekretär, Hausdiener.
    Eine dabei verehrende Haltung zeigt sich durchaus vorteilhaft.
  • Vortragsstil: Obgleich etwas gekünstelt wirkend, erfolgt vom Museumsführer die Übernahme eines rhythmischen Sprachduktus (Blankvers, Hexameter, Distichon)
  • Verteilung der Redeanteile: Abwechslung im Frontalvortrag mittels Einstreu von “lyrischen Intermezzi” kleinerer Erklärtexte (Zeitungsartikel, Zitate, …) durch ein “Vorlesen-Lassen” eines einbezogenen Führungsteilnehmers. Annäherung an “Shared-Reading” und somit einer ‘monologischen’ Dialogsituation
 
 
6 
 Mai 
 
2017


 

Zweisame und einsame Momente, freudvolle und leidvolle, Gleitflug und Sturzflug…
So würde ich mein bisheriges viertes Lebensjahrzehnt beschreiben.

Es wurden im Strudel (vielleicht auch entwicklungsbedingter) Turbulenzen, der Traditionsverhaftung und eigener Machtlosigkeit von mir viele Verletzungen ausgesprochen / Handlungen vollzogen, welche ich nicht mehr zurücknehmen kann und mir auch leid tun.

Es waren aber auch Jahre, die mir schöne Momente bescherten, Dimensionen menschlichen Fühlens, die ich bisher nicht kannte.

So wie mein drittes Lebensjahrzehnt meiner beruflichen Ausbildung galt, gilt es nun, bisherige Erfahrungen des jetzigen Jahrzehnts, die süßen und bitteren, zu einem bunten Strauß zu binden und in der Poesie Blumengefäß (siehe: Anthologie) am Duft jeder Erinnerungsblüte teilhaft zu werden.

DICHTUNG Erich Fried
LESUNG Katharina Thalbach
VIDEO Northern Lights
BEREITSTELLUNG LYRIK & MUSIK


 

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe.

 
 
1 
 November 
 
2012


 

Gegenstände (Items) sind das gebündelte Auftreten von Eigenschaften (Elemente), somit Analogien der Ideen aus der Gedankenwelt.
Niemals können die (Betrachtungs-)Gegenstände (als Schatten) die wahren Ideen abbilden, vermögen aber diese silhouettenhaft zu umreißen.