12 Juni 2017 |
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Damals, als er im milden Wonnefluss der Dämmerröte mit heiterem Blick auf den heimischen Fluren durch die rankbewachsenen, thrakischen Bergwälder lustwandelte und mit frohem Schritte aller Banden gelöset sich dem ewigen Herzensfrieden anbefahl, frei vom Regelzwange einer gefühlserstarrten, mechanisch gefügigen Welt.
Nicht selten entfloh sein Zartgeist dem wirren Lärmen jener Welt, die in ihrer heillosen Geschäftigkeit mit eifernder Glut nach materieller Glückseligkeit gierte, die mit ihrer gutbürgerlichen Tüchtigkeit die berstenden Kammern häufender Habe zu füllen gedachte, um in des Geldstromes erquicklichem Bade das sorgende Jammern der Seele zu ertränken, anstatt des Herzens zartwurzelndem Sehnen nach höher’m Erdenglück gebührend zu stillen.
Ach, wie treu wogen Orpheus und Eurydike indes die stillen Momente im Heiligtum der empfangenden Natur, die sie in ihren blumen Purpurmantel bergend hüllte und beide im trauten Flüstertone Liebesworte fromm einander beichten durften.
Duftend offenbarte er sich ihnen, der milde Jugendtraum, der sich mit zarter Gravur tief in ihre kindbewahrten Herzenstafeln senkte.
→ Morpheus’ Schoß
Fußnoten
28 Januar 2017 |
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Mein Leben, so etwa nahm ich mir vor, sollte ein Transzendieren sein, ein Fortschreiten von Stufe zu Stufe, es sollte ein Raum um den anderen durchschritten und zurückgelassen werden, wo wie eine Musik Thema um Thema, Tempo um Tempo erledigt, abspielt, vollendet und hinter sich lässt, nie müde, nie schlafend, stets wach, stets vollkommen gegenwärtig. Im Zusammenhang mit den Erlebnissen des Erwachens hatte ich gemerkt, dass es solche Stufen und Räume gibt und dass jeweils die letzte Zeit eines Lebensabschnittes eine Tönung von Welken und Sterbenwollen in sich trägt, welche dann zum Hinüberwechseln in einen neuen Raum, zum Erwachen, zu neuem Anfang führt.
Ich suche nach einer Muse (m/w), die mich inspiriert, und eben keinen Menschen, der mich beherrscht…
Ich möchte an einem (Lebens-)Thema arbeiten, nicht an tausend Schauplätzen in wildem Aktivismus mich totlaufen.
Nach der Philosophie der Stoa sollte man die (Lebens-)Probleme anderer auch die Probleme anderer sein lassen und sie nur zu eigenen Problemen machen, wenn man an der Lösung im Rahmen einer selbstwirksamen, systemimmanenten Mitgestaltung Einfluss hat.
Soviel hat mich die Elternarbeit gelehrt.
Dichtung | Hermann Hesse | |
Lesung | Roger Willemsen | |
Bereitstellung | Lyrik & Musik | |
Arrangement | Schönherz & Fleer |
17 November 2016 |
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Meine Einstiegsdroge “Klassik” mit lebenslangen Folgeschäden: Kontaktstörungen und Tendenz zur Selbstisolation.
Wobei aus heutiger Sicht die Begriffe “Kontaktstörungen” und “Selbstisolation”, beide auf der tierweltorientierten Bindungstheorie fußend, für mich unhaltbar sind, zerschellen sie doch am massiven Gedankengebäude der grundsoligen Stoa.
Es gibt keine wirklichen Bindungsängste und der Wunsch nach sozialem Rückzug ist ebenso kein krankhafter Zug eines realitätsverneinenden Wesens, sondern eine natürliche, wenn nicht sogar gesündeste [1]nicht von Sünde kommend Antwort auf eine ständig sich ändernde Welt mit ihren fragilen Bezugssystemen.
So lehrt es die Stoa, strebt sie doch selbst nach verlässlichen Lebensankern in einem (S-/s-)elbst und verspricht dauerhaftes Glück.
Fußnoten