Lyrik ~ Klinge
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26 
 Januar 
 
2018


 

Nietzsche - Nationalismus

 
 
10 
 März 
 
2016

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was_die_afd_wirklich_will
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In der andauernden, nebulösen Geistesnacht vieler dunkelwaldläufiger Hassprediger zum Thema “Flüchtlinge” gab mir jemand innerhalb eines FaceBook-Threads (Name des uneinsichtigen “Dialog”-Partners wurde geändert) erhellende Denkanstöße:

Tobias, ich verstehe den Begriff “Volk” nicht. Was soll das sein? Wer gehört zu einem Volk – und wer nicht?

Wie wird man “volkszugehörig”? Wie entstehen Völker, wie verändern sie sich – und welche Bedeutung hat hierbei die Migration? Geschichtlich gesehen: sind “Völker” stabile Gebilde, unveränderlich, eine reine “Inzucht”-Sache wie mittelalterliche abgelegenen Bergdörfer? Ist “Volk” nicht etwas sehr Temporäres, in sich veränderlich?

Haben Menschen, die sich einem “Volk” zugehörig fühlen, andere (mehr) Rechte, als heimatlose Menschen bzw. Flüchtlinge? Dürfen Menschen, die sich einem Volk zugehörig und sich von der Politik übergangen fühlen, gegen Gesetze verstoßen?

Nochmal geschichtlich gedacht: Wie vielen Menschen hat “völkisches” Denken in den letzten 100 Jahren letzten Endes umgebracht? In Europa?

Sollten wir nicht langsam in anderen Kategorien denken? Wie wäre es mit “Mensch”?

Und warum muss der Protest gegen Herrscher-Eliten (Politik und Kapital) auf dem Rücken der Schwachen ausgetragen werden … warum solidarisieren sich die Schwachen nicht miteinander? Warum sind viele Schwache so angetan vom Nationalismus?

Wenn “Globalisierung” den Schwachen mehr Nachteile als Vorteile gebracht hat – gilt dann der Umkehrschluss? Schützen Grenzen tatsächlich die Interessen der Schwachen? Machen uns diese Grenzen zu einem “Volk”, geschützt und glücklich in der Welt?


Ich fürchte, lieber Tobias, ein Großteil Deiner Behauptungen hält keinem Faktencheck stand. Weder, dass “Schäubles Überschüsse ausschließlich für Flüchtlinge” genutzt werden – und schon gleich überhaupt nicht Deine Fantasie von “80% triebgesteuerter Männer” (es sei denn, Du möchtest damit nahelegen, dass alle Männer zu 80% triebgesteuert seien?).

Auch sehe ich persönlich nichts Erhaltenswertes an einem solchen missbrauchsanfälligen Phantom-Konstrukt wie den sogenannten Völkern. Die Nationalstaaterei (die mit dem schwammigen Begriff “Volk” sozialdarwinistisch legitimiert werden soll) ist noch keine so alte Erfindung – und sie hat der Menschheit viel Leid und wenig Vorteil gebracht.

Auch sollte man nicht die Vergewaltigungen in Köln (weder die tatsächlichen, noch die zahlreichen erfundenen) propagandistisch ausschlachten, um Öl ins Feuer der (eigenen) Fremdenangst zu gießen – brennende Asylbewerberheime gibt es schon genug! Besser wäre es, sich für das menschliche Miteinander einzusetzen und den Menschen zu helfen.

Integration heißt aber durchaus auch, Flüchtlinge mit unseren gesellschaftlichen Regeln vertraut zu machen. Ob aber unser Frauenbild hierzulande tatsächlich so deutlich weniger sexistisch und unemanzipierter als das der unterschiedlichen Flüchtlingsgruppen sei, muss sich meiner Meinung nach erst einmal beweisen.

Wusstest Du übrigens, dass die Kosten der Flüchtlinge in Deutschland absolut lächerlich sind? Zumindest im Vergleich! Nur ein aberwitzig winziger Bruchteil der Bankenrettungskosten! Nur ein winziger Bruchteil dessen, was durch Steuerflucht jährlich verloren geht! Und weniger selbst als die Abwrackprämie, mit der wir die teils kriminelle Autoindustrie in DE neulich noch großzügig übervorteilt haben!

Ich glaube nicht, dass wir eine Neiddiskussion brauchen. Weder das, noch künstliche Integrationshindernisse in Form von unterschwelliger oder offener Fremdenfeindlichkeit. Mensch = Mensch, egal, woher er kommt. Und die Grenzen unserer Hilfepotentials sind bisher weder finanziell, noch sonstwie ausgeschöpft. Diese Grenzen lass ich mir (und da gehöre ich zu keiner Minderheit) weder von Seehofer, noch von der AfD willkürlich diktieren.


Und beim Bestaunen des AfD-Wahlprogramms frage ich mich verzweifelt, wieso so viele rechte Looser, die selbst kaum ein Bein auf den Boden kriegen, einer unsozialen “Flat-Tax” zustimmen? Oder gegen den Mindestlohn sind? Wie kann man nur so dumm für die Interessen egoistischer Eliten eintreten?

 
 
20 
 Oktober 
 
2012

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Lutz Görner lädt uns zu einer literarischen Reise ein

Tausend Dank an Lutz Görner für die Einstellung auf YouTube!
Eventuelle Kommentare zum Video-Clip bitte direkt auf YouTube!

 

 
Deutschland- und Vaterlandslieder (0:36)
Ernst Moritz Arndt (1769 – 1860)

1. Strophe
Der Gott, der Eisen wachsen ließ
der wollte keine Knechte,
drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
dem Mann in seine Rechte;
drum gab er ihm den kühnen Mut
den Zorn der freien Rede,
daß er bestände bis aufs Blut
bis in den Tod die Fehde.

 

 
Des Deutschen Vaterland (1:52)
Ernst Moritz Arndt (1769 – 1860)

Was ist des Deutschen Vaterland?
Ists Preußenland, ists Schwabenland?
Ists, wo am Rhein die Rebe blüht?
Ists, wo am Belt die Möwe zieht?
O nein! nein! nein!
Sein Vaterland muss größer sein.

 

 
Des Deutschen Vaterland (3:05)
Ernst Moritz Arndt (1769 – 1860)

Das ganze Deutschland soll es sein!
O Gott vom Himmel sieh darein
Und gib uns rechten deutschen Mut,
Dass wir es lieben treu und gut.
Das soll es sein!
Das ganze Deutschland soll es sein.

 

 
Reiterlied (4:40)
Georg Herwegh (1817 – 1875)

Die bange Nacht ist nun herum.
Wir reiten still, wir reiten stumm
Und reiten ins Verderben.
Wie weht so scharf der Morgenwind!
Frau Wirtin, noch ein Glas geschwind!
Vorm Sterben, vorm Sterben.

Du junges Gras, was stehst so grün?
Musst bald wie lauter Röslein blühn.
Mein Blut wird rot dich färben.
Den ersten Schluck, ans Schwert die Hand,
Den trink ich für das Vaterland
Zu sterben, zu sterben.

Und schnell den zweiten hinterdrein.
Der soll nur für die Freiheit sein.
Den dritten, ja, den trink ich gleich,
Den trink ich für das Römisch Reich
Zum Sterben, zum Sterben!

Dem Liebchen – doch das Glas ist leer.
Die Kugel saust, es blitzt der Speer.
Bringt meinem Kind die Scherben!
Auf! in den Feind wie Wetterschlag!
O Reiterlust, am frühen Tag
Zu sterben, zu sterben!

 

 
Aufruf (6:24)
Theodor Körner (1791 – 1813)

Frischauf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen.
Heil aus dem Norden bricht der Freiheit Licht.
Du sollst den Stahl in Feindes Herzen tauchen.
Frischauf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen.
Die Saat ist reif. Ihr Schnitter, zaudert nicht!

Der Himmel hilft, die Hölle muss uns weichen!
Drauf, wackres Volk! Drauf! ruft die Freiheit, drauf!
Hoch schlägt dein Herz, hoch wachsen deine Eichen.
Was kümmern dich die Hügel deiner Leichen?
Hoch pflanze da die Freiheitsfahne auf!

Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom Glücke
In deiner Vorzeit heilgem Siegerglanz,
Vergiss die treuen Toten nicht und schmücke
Auch unsre Urne mit dem Eichenkranz.

 

 
Aufruf (6:24)
Ludwig Uhland (1787 – 1862)

Ich hatt einen Kameraden.
Einen besseren findst du nit.
Die Trommel schlug zum Streite.
Er ging an meiner Seite
Im gleichen Schritt und Tritt.

Eine Kugel kam geflogen.
Gilt sie mir oder gilts dir?
Ihn hat es weggerissen!
Er liegt mir vor den Füßen,
Als wärs ein Stück von mir.

Will mir die Hand noch reichen,
Derweil ich eben lad:
»Kann dir die Hand nicht geben,
Bleib du im ewgen Leben
Mein guter Kamerad!«