Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

27 
 Oktober 
 
2017

abgelegt in
Filme

 
 
 
20 
 Juli 
 
2017


 

Deiner heiligen Zeichen, o Wahrheit, hat der Betrug sich
Angemaßt, der Natur köstlichste Stimmen entweiht,
Die das bedürftige Herz in der Freude Drang sich erfindet […]

aus: Der Spaziergang (Friedrich Schiller)

Ernüchternde Texte, die Stereotypen von der Stange abgreifen, mit unebener, panzerrollender Metrik, die lediglich nur durch den Gesang ihr rettendes HEIL in der metrischen Glättung mittels Silbenverschleifung sich erhofft.

Um metrische Formschöne und Gedankentiefgang geht es aber auch garnicht.
Es geht nicht wirklich um eine intellektuelle, gedankendifferenzierte Auseinandersetzung mit lösungsorientiertem Ansatz für Problemfelder in einer hochkomplexen Gesellschaft.

Der Ankerpunkt ist ein anderer.
Es soll vornehmlich das (Gemeinschafts-)Gefühl genährt, befriedet und zugleich besstürmt werden.

Der Schöngeist indessen erleidet einen Stoß und dies ist wahrlich keine von mir imaginierte Dolchstoßlegende!

An diesem Wesen wird nur die eigene (konstruierte Gedanken-)Welt genesen.
Jenen Gefühlscocktail reichten mir mitunter etliche religiöse Gemeinschaften bereits schon.

Auch der vermeintlich bergende Schoß der Folklore tröstet mich nicht wirklich darüber hinweg.

Worin erfindet sich dann der deutsche Idealismus?
Meine Suche geht weiter…

 
 
29 
 Dezember 
 
2011

abgelegt in
Gedankenschau

 

Einst stieß ich auf eine Internet-Seite mit rechtsextremistischen Verlautungen.
Den Begriff “Sprache” als ein durch die Kunst geläutertes Produkt möchte ich in diesem Zusammenhang vermeiden.
Was ich dort vermisste, waren echte deutsche Tugenden:
 

  • Den allversöhnlichen Idealismus von Friedrich Schiller (“Großes wirket ihr Streit, Größeres wirket ihr Bund!”)
     
  • Die deutsche Sprachreinheit im Sinne von Friedrich Hölderlin, der die Sprache nicht auf dem Altar des Nationalitätenwahns dahin schlachtete, sondern sie für erhabenere Zwecke heiligte.
     
  • Wahres germanisches Gedankengut hinsichtlich vegetarischer, ethisch korrekter Ernährungsweise (die Germanen waren Vegetarier) und eben nicht die kitschige Nachahmung eines Arier-Kultes.
     

Welches Deutschtum auf jener Seite auch propagiert wurde, weiß ich nicht.
Mir scheint eher, dass es unter Aufgabe wahrer deutscher Sittsamkeit für niedere Beweggründe instrumentalisiert wurde.

Insofern bin ich froh, Deutscher zu sein, dessen Wesen vor-nationalsozialistisch und vor-großpreußisch in Schiller, Hölderlin und Beethoven unverfälscht Beheimatung findet:

Sieg und Heil euch Göttern des Olymps,
Ihr nähret an Eurer Brust uns gesünder!