Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

20 
 April 
 
2018

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TEXT & MUSIK Kurt Mikula
GESTALTUNG Kreativwerkstatt der NMS Lofer



1.
Von der Sonne lerne zu wärmen,
einer von vielen zu sein lern von den Sternen.
Vom Wind lern frei zu leben,
von den Wolken mit Leichtigkeit schweben.
Zu nehmen und zu geben,
lern von der Ebbe und der Flut,
und von jedem neuen Tag
die Hoffnung: Es wird gut.

2.
Vom Meer lern im Überfluss geben,
mit dem Adler in die Höhe zu streben.
Von den Bäumen lern standhaft zu bleiben,
und vom Grashalm im Sturm dich zu neigen.
Von der Sonne und vom Regen
in Freud und Leid zusammenstehn,
dann kannst du hoch am Firmament
den Regenbogen sehn.

3.
Lern von den Blättern im Herbst loszulassen,
und vom Winter neue Kräfte zu fassen.
Vom Frühling immer neu zu beginnen,
dich zu verwandeln von den Schmetterlingen.
Von den Jungen lern zu wachsen,
von den Alten auszuruhn,
da wo du jetzt im Leben stehst
das Wichtige zu tun.

4.
Und vom Herbst lern Abschied zu nehmen,
vom Regen deiner Tränen dich nicht zu schämen.
Von den Blumen lern dich offen zu zeigen,
und von den Steinen lerne das Schweigen.
Vom Abendrot das Wissen,
dass nach jeder dunklen Nacht,
dass trotz aller Finsternis
ein neuer Tag erwacht.

 
 
13 
 August 
 
2017


 

DICHTUNG Dietrich Bonhoeffer
LESUNG Walter Franck
MUSIK Twilight and Shadow -Howard Shore-


 
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.

Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

 
 
3 
 November 
 
2011


 

Von Dietrich Bonhoeffer

„Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr;

noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das Du uns geschaffen hast.

Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern,
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.

Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann woll’n wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört Dir unser Leben ganz.

Laß warm und hell die Kerzen heute flammen
die Du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen!
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.

Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all Deiner Kinder hohen Lobgesang.

Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.”

 

Sprecher Walter Franck   |   Bereitstellung Wortlover