Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

14 
 März 
 
2017

abgelegt in
Gedankenschau

 

Ich rechne mittlerweile nicht mehr in Lebensjahren, denn alt wird man von alleine ohne Eigenleistung. Steine werden auch alt, steinalt [1]uralt sogar, doch was haben sie davon?
Lebensjahre kann man “absitzen”, mitunter auch ohne persönlichen Lustgewinn und qualitativer Lebensbereicherung.

Leben im eigentlichen Sinn hat indessen etwas mit “Reife” zu tun.
Man reift nicht durch die Aneinanderreihung von Geburtstagen, sondern durch Er-Leb-nisse, durch die Verdichtung von Erfahrungs- und Schlüsselmomenten.

Schmerzhafte, freudige, erbauende und desillusionierende Schlüsselerlebnisse hatte ich im letzten Lebensjahr zuhauf: Eugen Drewermann, Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, die Stoa und damit Entwurf einer unabhängigen Lebensweise, Schopenhauer, Nietzsche, Rilke und Lou Andreas-Salomé, die Sonette von Shakespeare und die Neuordnung meiner bisherigen Gedichte in einem hoffentlich stimmigen Gedichtezyklus (Mnemosynes Geleit).

Jetzt gilt es, das Erfahrene, das Erlebte in lebendige Dichtung, der wahren Heimstatt ungetrübter Liebesmacht, zu überführen.

Fußnoten[+]

 
 
5 
 April 
 
2015


 

Die gegebene schöne Ordnung aller Dinge, die selbe in Allem, ist weder von einem der Götter noch von einem der Menschen geschaffen worden, sondern sie war immer, ist und wird sein – Feuer: ewig lebendig, nach Maßen entflammend und nach Maßen erlöschend.

Die Dinge sind nicht Dinge, sie sind Prozesse, sie sind im Fluss, ein Strom von Materie.
Alle Dinge sind Flammen, Feuer ist der wahre Baustoff unserer Welt und die scheinbare Stabilität der Dinge ist hauptsächlich auf die Gesetze, die Maße zurückzuführen, denen die Prozesse in unserer Welt unterworfen sind. [1]Die Vorsokratiker: Leben, Denken und Wirkungsgeschichte.
Ein Hörbuch von Axel Grube.

Heraklit

So wie das Kind und der Künstler spielt, spielt das ewig lebendige Feuer, baut auf und zerstört, in Unschuld – und dieses Spiel spielt der Neon, die Weltzeit, mit sich. Sich verwandelnd in Wasser und Erde, thürmt er wie ein Kind Sandhaufen am Meere, thürmt auf und zertrümmert: von Zeit zu Zeit fängt er das Spiel von Neuem an. Ein Augenblick der Sättigung: dann ergreift ihn von Neuem das Bedürfniß, wie den Künstler zum Schaffen das Bedürfniß zwingt. Nicht Frevelmuth, sondern der immer neu erwachende Spieltrieb ruft andre Welten in’s Leben. Das Kind wirft einmal das Spielzeug weg: bald aber fängt es wieder an, in unschuldiger Laune. Sobald es aber baut, knüpft, fügt und formt es gesetzmäßig und nach inneren Ordnungen. [2]Friedrich Wilhelm Nietzsche: Aufsätze und Vorreden aus dem Nachlaß – Kapitel 18

Friedrich Nietzsche

Frauen sind wärmer als Männer. [3]Die Vorsokratiker: Leben, Denken und Wirkungsgeschichte.
Ein Hörbuch von Axel Grube.

Parmenides

Fußnoten[+]

 
 
21 
 Dezember 
 
2007

abgelegt in
Gedankenschau

 

Als weitere Gastleserin möchte ich heute Elisa Theusner begrüßen.
 
Auf meinen virtuellen nächtlichen Streifzügen ist sie mir vor allem durch ihre audiophile Stimme aufgefallen, die meisterhaft klassische Gedichte erklingen lässt und so einen wunderbaren, ungeahnten Zugang zur Lyrik verschafft.

 
Eine Selbstdarstellung findet sich auf ihrer Homepage:

“Lesung” – ein Podcast in dem Klassikerausschnitte, alte philosophische Werke und Gedichte u.a. von Goethe, Trakl, Heine, Kant, Nietzsche und Lessing von Elisa Theusner gelesen werden.”
Das Wort sei die Macht in deinem Ohr, dein Gefühl zu akzeptieren und neu zu erleben.