Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

27 
 August 
 
2018


 

Die Handschrift sollte sich im günstigsten Falle zu einer Verbundschrift weiter entwickeln, die mit ihrem Schreibfluss eine bessere Schreibökonomie ermöglicht.

Meine in der Grundschule erworbene Handschrift (lateinische Ausgangsschrift) war hierbei gerade in den Vorlesungen als auch beim Protokollieren von Gesprächen bisher zum Scheitern verurteilt, weil ich entweder den schnellen Sprachfluss nicht schriftlich fixieren konnte (graphomotorisches Versagen) und/oder die Diktiergeschwindigkeit ein unleserliches Schriftbild evozierte.

Meine nächstgelegene Wahl fiel auf Sütterlin.
Aber gerade der hohe feinmotorische Anspruch dieser Schriftart und das Abstrafen nur geringster Linienführung mit Buchstabenverwechslungen machte Sütterlin für mich unattraktiv.
Ich suchte ja nach einer Schrift bei hoher Diktiergeschwindigkeit (Silben pro Minute).

Die Kurrentschrift – gerade auch durch die Museenbesuche (Schiller/Goethe) hier in Weimar und den dortigen Auslagen von handgeschriebenen Briefen – erwies sich für mich zunächst als flüssige Handschrift (kurrent=laufen), wobei natürlich mein Buchstaben-/Morpheminventar noch erweitert werden musste.
Faziniert war ich auch von Goethes Handschrift, der für die erste Zeile (Blankvers) der “Iphigenie” bei säuberlichem Schriftbild nur eine (!) Zeile auf dem Blatt benötigte. Platzsparend erschien mir die Kurrentschrift also auch.

Besonders reizvoll ist für mich allerdings die Deutsche Einheitskurzschrift (DEK), die heutzutage durchaus bei der Mitschrift von Bundestagsreden angewandt wird.
Vorteile sind hierbei nicht nur das flüssige Schreiben, sondern auch die Konsonantenschreibweise (Vokale werden in der Regel nicht geschrieben) und VOR ALLEM noch andere Kompressionsmechanismen, “Kürzel” genannt.

 
 
29 
 Januar 
 
2008


 

Das nachfolgende Konzept (inspiriert durch Kriminalautor und Dozent Carlos Schäfer und einer Vorlesung von Prof. Dr. Härle) wurde zugunsten der Dichterpersönlichkeit von Friedrich Hölderlin aufgegeben.

 
Zur Person des Herrn B.

  • Theologie-Student
  • ertrunken in der Elsenz (Steinsfurt bei Sinsheim)
  • spekulative Ursachen:
    • a) studiumbedingte Sinnkrise (Angriff auf den pietistischen Kindsglauben)
    • b) geistige Verwirrung durch zunehmende Weltentfremdung/Generationenwechsel
    • c) randalierende Jugendliche in fastnachtlicher Überschwenglichkeit

 
Aktenbestandslage (jeweils mit Bearbeitungs-/Eingangsstempel versehen)

  • Zeitungsbericht (Lokalbericht)
    • Todesanzeige
    • schriftlicher Augenzeugenbericht von Herrn Stark (sachlich nüchtern): “… ins Gewässer blickend, gedankenverloren, gestikulierend “mnemotechnisch”-gestylter Montur
    • kopierte Buchseiten von der Universalbibliothek (wissenschaftliche Artikel, abgebildete Skulputuren (Themis, Venus, …) als Analogien dienend
    • Exzerpte daraus gewonnener Einsichten (Hexametermaß)
    • * Bildersammlung (mnemotechnsiche (Ablage-)Orte von Steinsfurt)
    • mnemotechnisch, umfunktionierendes Schachbrett (3D) ähnlich der Landschaftsgesaltung einer Modell-Eisenbahn-Anlage
    • Wegbeschreibung durch Steinsfurt
 
 
20 
 Januar 
 
2008

abgelegt in
Gedankenschau

 

Bezugnehmend auf einen Beitrag „Nach dem Abi? Spaß oder Studium?“ in Nadines Web-Blog, habe ich mir -auch in der momentanen Beschäftigung mit Mnemosynes Geleit- diesbezüglich Gedanken gemacht und kam wiederum zur Einsicht, dass rein kognitives Auswendiglernen hinsichtlich der Nachhaltigkeit nicht mit einer ganzheitlichen Merkmethode Schritt halten kann.

Daher hier noch einmal meinen Kommentar, der letztlich um die Strukturskizze meines Manuskriptes kreist:

 

[…] ich denke, es kommt auf deine gewählte Lernstrategie an.

Lernst du nur stur auswendig, dann war die “Karenzzeit” wohl eher nachteilig, weil du aus dem “permanenten Lernfluss” herausgerissen wurdest.

Lernst du aber anhand anschaulicher Beispiele (und das ist meines Erachtens effetkiver und nachhaltiger), dann kannst du ungemein vom Praxisbezug profitieren, da du -mit allen Sinnen und nicht nur rein kognitiv- dir die Materie aneignen kannst.

Meine Erfahrung ist/war die, dass ich früher mit Auswendiglernen SEHR GUTE Ergebnisse erzielen konnte, sich heute mein Hirn aber dagegen sträubt, da es favorisierend auf den gewachsenen Erfahrungsschatz gelebter Jahre zurückgreifen möchte.

Ganzheitliches Lernen ist -so abgedroschen es auch klingen möge- doch effektiver, auch wenn es anfänglich eine gewisse Umstellung ist, langfristig ist es Gewinn.

Daher lautet grundsätzlich meine Behauptung: Kinder oder jüngere Menschen lernen nicht unbedingt leichter als Erwachsene, Erwachsene müssen lediglich andere Techniken anwenden, die ihr geistiges Potential (meist die gehäufte Lebens- und Sinneserfahrung) ausschöpfen.