Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

12 
 August 
 
2012


 

Brügge konsch du knigge!
Stroßa überloffä,
Haiser fascht abg’soffä!
Pferdeg’schirr, Menschäg’wirr,
bei’d erschdä die Pferd’ uffg’scheicht,
bei dä letschde uffg’weischt
des Hänn [Hirn] in dä Bänn’ [Birne]
vum Trabischdäbier,
genehm’ isch mir,
*hicks* hier!

 
 
8 
 August 
 
2012


 

Seyd gegrüsst, ihr Zurückgebliebenen fernen Gefildes
Heimatland! Gleichwohl die See schäumend hier Urgewalt speit,
wolkenverhangen der heiteren Sonne Antlitz sich birget,
Sturm die Dünen durchpflügt, tobt auf dem Schachbrette auch
roher Gewalten Ungemach, mir zur verfinsternden Miene.
Ob des Spiels Wogen gezähmt, heut’ der Erfolg mir auch scheint?

 
 
28 
 Oktober 
 
1997

abgelegt in
Reimgedichte

 

Scheidend löst ein buntes Blatt sich vom Geäste
tanzend in den goldnen Morgenlüften
lockt es eifernd zu dem Freudenfeste
Laubgesellen, in ihren farbenfrohen Klüften
um nach triumphalem berauschendem ÄtherHimmelsritt im stählernen Blau
küssend gleitend zu landen im spinnbenetzten Gräsertau.

Selbst der stille See ist rasend rege
die aufgepeitschten Wellen wutentschäumt
schlagen diese, zu hohem Mauerwerke aufgebäumt
pochend an des Fischers morschem Stege.

Erst als Stunden in das heimgesuchte Land gezogen
glätten sich die zornentfachten Wogen
und ein süßer Frieden lagert sich,
ums’s Seegefild, gar wunderlich.

Bodensee, 28.10.1997 um 20.21 Uhr