Lyrik ~ Klinge
    Versuch einer Dichtung            

12 
 Juli 
 
2011


 

Was nützt ein blendender Redner,
der Feinschliff gewandter Zunge,
wenn tauber Ohren er ein schlechter Zuhörer ist?

 
 
29 
 Mai 
 
2011

abgelegt in
Reimgedichte

 

Der Staatsmann
schwenkt behänd’ das Themenruder,
lenkt des Pfeiles vorgeschrieb’ner Bahn noch im Flug,
prägt mit Worthagel den Gesinnungsbruder,
kündigt -Heil versprechend- Engelsreden mit Lug.

Gedankenjongleur,
ein Silbendompteur,
Wörterprise lässt das Fade munden,
Satzgeschosse wuchten klaffe Wunden,
Seiten füllendes Wortgestriegel,
Bücher türmende Schwafelhügel.

Unermüdlich wälzet sich das Mühlenrad
immerdar im Geisteswind der Frömmigkeit.

 
 
23 
 Mai 
 
2011

abgelegt in
Hexameter

 

Nicht Klopstock preis’ ich, noch Goethe, noch Schiller, das Pferdegespann der Weimarer Klassik! Apoll nur, dem Lenker des Wagens, gilt Ruhm.
Denn erst wenn die Gottheit den Zügel der sprachlichen Wendung
wohl führt, dem Versfuß sodann galoppierende Gräzie befehligt,
vollenden Dichter im Wettstreitgemenge die Laufbahn,
grünt ihnen der Lorbeer.